Arctic Monkeys – Tranquility Base Hotel & Casino

von am
Arctic Monkeys - Tranquility Base Hotel & Casino
8.2 / 10
Veröffentlicht
11.05.2018
Label
Domino
Laufzeit
40:51

Bewertung

Cover-Artwork (Nicht im Ranking)
8
Produktion
9
Suchtfaktor
7
Konzept (Roter Faden/Geschlossenheit)
8
Lyrics
9
Rolle in der Diskografie
8

Trackliste

01 Star Treatment
02 One Point Perspective
03 American Sports
04 Tranquility Base Hotel & Casino
05 Golden Trunks
06 Four Out of Five
07 The World’s First Ever Monster Truck Front Fli
08 Science Fiction
09 She Looks Like Fun
10 Batphone
11 The Ultracheese

Herzstücke

One Point Perspective
Four Out Of Five

Das strengst gehütete Geheimnis des Jahres 2018 wird endlich gelüftet. Fünf Jahren nach „AM“  und ohne eine einzige Vorab-Single melden sich die Arctic Monkeys zurück. Mit „Tranquility Base Hotel & Casino“ veröffentlichen die Band aus Sheffield ihr sechstes Album. Wir haben in das neue Werk reingehört!

© Zackery Michael

„I just wanted to be one of the Strokes“ mit dieser Zeile begrüßt uns Alex Turner auf der neuesten Platte seiner Band. Als 2001 die Strokes den Indie-Rock-Hype mit ihrem Debüt „Is This It“ starteten, wurden auch vier Teenager aus dem Norden Englands davon infiziert. Das Ergebnis ist bekannt. Songs wie „Mardy Bum“ oder „When The Sun Goes Down“ sind inzwischen moderne Klassiker. Von dem Indie-Rock der früheren Tage haben sich die Arctic Monkeys inzwischen immer weiter entfernt. Die Band entwickelte sich kontinuierlich und experimentierte mit unterschiedlichen Genres wie Blues, Stoner oder Garage Rock. Vielleicht ist auch das der Grund warum die Arctic Monkeys die einzige Band der Class of 2005 sind, die auch heute noch eine künstlerische Relevanz haben. Selbst Alex Turners Gesichtsbehaarung findet in den Medien heute eine größere Beachtung als eine neue Platte der Kaiser Chiefs oder von Bloc Party.

Arctic Monkeys nehmen uns mit auf eine mysteriöse Reise in die Vergangenheit

Doch wie klingt „Tranquility Base Hotel & Casino“ nun? Die Platte mit dem etwas sperrigen Namen hat mit dem Sound des Vorgängers nichts mehr zu tun und erinnert noch am ehesten an das letzte Album der Last Shadow Puppets. Alex Turner & Co nehmen uns zurück in eine Zeit der Schwarz-Weiß-Filme, in ein verruchtes Hinterzimmer mit großen Ledersesseln und einer teuren Whiskey-Flasche auf dem Tisch. Aus großen Zigarren wird geraucht und aus den Boxen kommt das knisternde Geräusch des Schallplattenspielers. Durch das etwas mysteriöse Feeling fühle ich mich gedanklich fast in die Black Lodge aus David Lynchs Kultserie Twin Peaks versetzt.

Die Gitarre hat nicht mehr die Rolle wie noch auf vorherigen Platten der Arctic Monkeys. Alex Turner hat die neue Platte hauptsächlich am Piano konzipiert und das merkt man auch. Jamie Cooks Gitarre ist nicht mehr Grundgerüst sondern eher ein feiner Akzent, der immer wieder interessante Aspekte in die Songs bringt wie z.B. bei „One Point Perspective“. Wesentliches Element bei den meisten Songs ist Alex Turners Stimme. Er und seine Lyrics sind im Fokus und werden dabei von der restlichen Band gekonnt in Szene gesetzt.

Tranquility Base Hotel & Casino – Eher Gesamtkunstwerk, als Hitalbum

Eines muss man feststellen: „Tranquility Base Hotel & Casino“  ist mit Sicherheit kein Hitalbum, dessen Songs auf Dauerrotation im Club oder im Radio laufen werden. Eher ein äußerst gelungenes Gesamtkunstwerk, das sein volles Potenzial erst nach mehrmaligen Hören entfacht. Alex Turner ist als Songwriter weiter gewachsen und entpuppt sich in seinen Texten mal wieder als popkulturelles Mastermind, das in dem retro-esquen Sound der neuen Platte auch gekonnt brandaktuelle Themen versteckt. In fast Orwellscher Manier kritisiert er den Technologie-Konsum unserer Zeit. Es wird interessant zu sehen sein wie der spacige Lounge-Pop neben Crowd-Pleasern wie „Do I Wanna Know“ oder „Brianstorm“ auf der anstehenden Stadion-Tour funktionieren wird. Aber eines ist sicher. Die Arctic Monkeys beweisen erneut, dass sie eine der oder wenn nicht sogar die wichtigste Band unserer Generation sind.

Video: Arctic Monkeys – Four Out of Five

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Hi, ich bin Jonas ...

und seit frühester Kindheit großer Musikfan. Angefangen mit den väterlichen Platten der Beatles, entdeckte ich später Oasis und die Arctic Monkeys. Seitdem laufen wöchentlich die neuesten Indie-Songs durch meine Kopfhörer. Ab und zu sogar nicht-britisch und ohne Gitarre. Wenn ich nicht gerade auf Konzerten bin, schreibe ich meine Masterarbeit oder versuche Gitarre spielen zu lernen. Hilfe gerne willkommen!

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