Reingehört // Say Yes Dog – Plastic Love

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Reingehört // Say Yes Dog - Plastic Love
6.3 / 10
Veröffentlicht
04.09.2015
Label
Diskodogs Records / Cargo
Laufzeit
40:49

Bewertung

Cover-Artwork (Nicht im Ranking)
6
Produktion
7
Suchtfaktor
6
Konzept (Roter Faden/Geschlossenheit)
8
Lyrics
4

Trackliste

01 Talk
02 Hold Me
03 How
04 Plastik
05 A Friend
06 You Want My Love
07 Stronger
08 Remember
09 Open Wide
10 Girlfriend
11 Before I Go
12 Focus

Herzstücke

Girlfriend
How
A Friend

Wenn ich mich einer neuen Band öffne und Referenzen wie Hot Chip, Metronomy oder WhoMadeWho um die Ohren geworfen bekomme, beginnt in mir ein Battle zwischen Hoffnung und Frustration. „Next Big Thing“ vs. „One Hit Wonder“ – Say Yes Dog steht mit ihrem Debüt „Plastic Love“ inmitten dieses Kampfes.

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© Benjamin Park

Das Berliner Trio (zu teilen aus Luxemburg und den Niederlanden) gründete sich vor einigen Jahren eher aus dem Zufall heraus. Im Zentrum der Gründung steht das Fusion-Festival. Auf der Fusion werden die Tickets bekanntermaßen aufgrund des großen Ansturms seit einigen Jahren zugelost. Say Yes Dog oder besser die Mitglieder der Band wollten als bekennende Fans elektronischer Musik aber unbedingt einmal der Fusion beiwohnen. Geboren waren Say Yes Dog. In Windeseile komponierte die Band einige Songs, um ihr Set besser ausfüllen zu können. Entstanden ist dabei die EP „A Friend“. Der gleichnamige Titeltrack gehört gleichzeitig zu ihrem wohl größten Hit.

Everything is plastic, everything is plastic

Zwei Jahre später veröffentlichen die Drei von Say Yes Dog nun ihr Debüt „Plastic Love“, welches ähnlich wie schon die EP eine einladend minimalistische Grundstimmung an den Tag legt. Über das ganze Album hinweg schwebt die monotone Stimme Aaron Ahrends in WhoMadeWho Manier und sorgt dafür, dass keine Sekunde auch nur ein Gedanke an Ausbruch verschwendet werden muss. Das Album ist, wie sie selbst sagen, „Ohne viel Schnörkel“. Unterschreiben kann man das definitv, doch würde man sich hier und da ein wenig mehr Explosivität neben dem ganzen fein modellierten Plastik wünschen. „Stronger“ wäre so ein Beispiel. Der Song weißt klevere Beats auf mit enormen Entwicklungspotenzial, verliert aber im 2/3 dann doch an Spannung, weil die Hook an der Stelle zu schwach auf die Spitze getrieben wird.

Die Eingängigkeit der Songs zieht sich so oder so ähnlich durch das ganze Album, mal düster melancholisch, mal mit einem gewissen Hang zur tänzerischen Gleichgültigkeit und hin und wieder scheint einem auch die Sonne direkt ins Gesicht. „Plastic Love“ ist wunderbarer Synthie-Pop für die sonnigen Nachmittagsstunden und befindet sich mit beiden Füßen im Hier und Jetzt. Dennoch gelingt ihnen nicht der Coup um vom Geheimtipp zum „Next Big Thing“ zu mutieren. Ob Say Yes Dog am Hype ersticken oder irgendwann auf Augenhöhe mit den bereits genannten Metronomy und Hot Chip stehen wird sich vermutlich erst mit dem zweiten Longplayer beweisen. Bis dahin gilt aber – everything is plastic, everything is plastic.

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Hi, ich bin Philipp ...

ich kann mich wochenlang mit dem selben Song beschäftigen und trotzdem jeden Tag neues entdecken. Mein Herz schlägt für gutes Essen und noch besseres Bier, am besten kurz vor einem Konzert. Meine große Liebe ist aus Stahl und ca. 35 Jahre alt. Auf ihren zwei Rädern ist sie rasend schnell. Hin und wieder zieht es mich nach Skandinavien, da ists immer so schön kühl. Und immer mit dabei ist der Soundtrack Of My Life gespickt mit Songs von Death Cab For Cutie, Foals, Nada Surf u.v.m. Olé Olé FCB

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