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Reingehört // Romano – Jenseits von Köpenick

Ein Beitrag von Philipp
vom

Goldblonde geflochtene Zöpfe, 49ers Bomberjacke, markantes Gesicht, polarisierend, geliebt, gehasst, Kunstobjekt, schöne Beine, General, geiler Heiler. Roman Geicke aka Romano ist so einiges, aber sicherlich nicht langweilig. Er nimmt euch mit dem Sextrain mit und zeigt euch Köpenick auf seinem neuen Album „Jenseits von Köpenick“.

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© Romano / Virgin

Da entsteigt der schöne General nun endlich dem Unrat Köpenicks um der Welt oder zumindest Berlin im Umkreis von 100km zu zeigen wie schniecke der Bezirk, tatsächlich sein kann. Roman Geicke, ein Köpenicker Original, steht dabei im Zentrum des Schaffens. Er ist König von Köpenick, Putinverschnitt mit Winnetou-Frisur und 90er Jahre Hip Hop Swagger (swagger means style an dieser Stelle). Viel mehr braucht er dann auch nicht um Eindruck zu schinden und wem das noch nicht reichen sollte, Romano ist laut eigener Aussage keine Rolle oder Figur, sondern so wie er eben ist – der schönste der schönen Generäle.

Komm mit ins Wunderland

Nun treibt Romano nicht erst seit gestern sein Unwesen in der Musikszene. So wundert es auch nicht, dass einer seiner musikalischen Begleiter, Moritz Friedrich aka Siriusmo, ihn produziert und seine treibenden Beats bastelt. Zusammen mit Friedrich trat Köpenicks schöne Blondine nämlich schon als Cornerboy in Erscheinung. Außerdem kennt man ihn unter MC Ramon, Left Coast und Dayton the Fox. Hinter den ganzen Pseudonymen steckt eine ungemeine Genrevielfalt. So frühstück Romano neben Rap und Electro und auch noch ganz nebenbei seine große Leidenschaft ab, den Schlager. Und genau das ist es dann auch, was Romano uns auf „Jenseits von Könpenick“ vor den Latz knallt. Eine groteske Mischung aus mitreißendem Schlager Electro Rap (oder so ähnlich). Besonders in den Herzblatt-Momenten entstehen so verwirrend herrliche Momente. „Der schöne General“ ist dabei das Herzstück des Albums.

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© Romano / Virgin

Auch lyrisch betrachtet kennt Romano keinerlei Berührungsängste. Auf dem Album finden sich neben politkritischen Themen wie in „Brenn die Bank ab“ aber auch romantische Momente & ordentlich Sex (Heiß Heiß Baby, Sextrain). So ergibt sich eine Albumstruktur, eine Songvielfalt, die mit jedem Moment versucht keine Langeweile aufkeimen zu lassen. Bis auf einen Ausrutscher klappt das auch. Der „Marlboro Man“ gluckert entspannt schmökernd auf Reggae Beats vor sich hin und will dabei irgendwie nicht zu Potte kommen. Das ist vielleicht aber auch nötig, bevor man in den Sextrain einsteigt.

Alles hat Romano-Style

Romano verpackt die Klischees über das unbeliebte Köpenick humorvoll und mitreißend. Siriusmo hat mit seinen packenden Beats sicherlich einen enormen Anteil am Ohrwurmpotenzial. Das merkt man besonders beim Minimal/Jungle/DnB Beat von „Klapps auf den Po“. Alles hat irgendwie Romano-Style, wirkt verstörend aber nicht deplatziert. Denn Romanos Musik ist nicht gedacht für klassisches Schubladendenken. Er geht über Genregrenzen hinaus, will anecken, erschrecken, ja manchmal vielleicht sogar verschrecken. Das ist kontrovers, aber irgendwie auch Rap 2015. Und wer Romano am Ende des Albums immer noch nicht verstanden hat, bekommt an dieser stelle noch einen etwas enthusiastischeren virtuellen Klaps auf den Po.

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