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RAYE – My 21st Century Symphony. (Live at the Royal Albert Hall)

Ein Beitrag von Lukas
vom

Nach Labelwechsel und einem gefühlt kompletten Neustart hat die britische Künstlerin RAYE Anfang des Jahres ihr Debütalbum „My 21st Century Blues“ released. Wo bei anderen Künstler*innen oft einige Jahre verstreichen bis überhaupt der Gedanke an ein Livealbum aufkommt, veröffentlicht RAYE ihres noch in der selben Album-Ära. Wir haben reingehört!

Debütalbum als Music Therapy

Mit dem Rückenwind der dritten independent veröffentlichten Single „Espacism“, war RAYE im Jahr 2023 in aller Munde. Die Dance-Hits beinahe nur noch ein Schatten der Vergangenheit, dennoch wurde auch dieser Teil ihrer Karriere angenommen.
Doch der Plan des Konzept-Debütalbum über alle Krisen und Traumata, mit denen ein Mensch, der sich zu dieser Zeit im 21. Jahrhundert in seinen 20ern befindet, zu Kämpfen hat, ging auf und wurde sowohl gefeiert als auch mitgefühlt.

Keine halben Sachen

Den Erzählbogen des Albums auf der ganz großen Bühne der Londoner Royal Albert Hall zu entfalten und u.A. mit Streicher*innen und einer Orgelspielerin auf ein nächstes Level zu heben, klingt dabei nur logisch.
Die Reihenfolge des ursprünglichen Albums wird weitestgehend beibehalten.
Gerade der Opener nach der gesprochenen „Overture“, „Oscar Winning Tears“ bietet auf „My 21st Century Symphony“ noch ein bisschen mehr Raum für Emotionen in RAYEs Stimme.
Die Riffs und Ad-Libs tun der Theatralik des Songs gerade in diesem Setting gut.

„The Thrill Is Gone“, ein weiteres Highlight auf dem Album ist ebenfalls für die Umsetzung als Liveversion gemacht und wirkt durch die Backing Vocals des Chors (ja, es fehlt an nichts!) noch organischer.
Die opulente 7-minütige Version von „Escapism“, die mit neu arrangiertem Intro und besagter Orgel daherkommt bildet das große Finale und sorgte nachdem die Studioversion bereits auf TikTok viral ging, kurz nach der Aufzeichnung für einen weiteren Internet-Moment.

Dieses Album holt am Ende des Tages nun fast jeden ab, den RAYE noch nicht in ihren Bann gezogen hat. Zu viel Seele und Wärme wird den Albumsongs eingehaucht, um spurlos an einem vorüberzugehen und ist daher die absolute Hörempfehlung für den kommenden Winter.

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