Nach unzähligen Charterfolgen und einem Debütalbum, das Platinstatus im Vereinigten Königreich erreicht hat, ist Mabel zurück mit Album Nummer 2. Wir haben reingehört.
Soundwechsel nach Album Nr.1
Mabel zählt zu einer der erfolgreichsten Pop-Künstlerinnen aus dem UK. Wo das erste Album „High Expectations“ noch deutlich die RnB-Einflüsse ihrer ersten Releases beinhaltete, muss „About Last Night“ weitestgehend ohne eben diese auskommen. Die Songs sind fast durchgehend tanzbar, Disco und House dominieren die 13 Tracks (15 mit der Joel Corry-Collab „I Wish“ und „Deal Or No Deal“ mit A1 x J1 , die als Bonustracks angehangen wurden) und so wird mit dem Intro das Setting bestimmt.
Der Abend, um den es auf dem Album geht, startet im Club und die Songs strotzen dementsprechend vor Feeling-Myself-Energy. In „Animal“, dem ersten von diversen Uptempo-Songs, geht es um die mysteriöse Person, die alle Blicke auf der Tanzfläche auf sich zieht. Die Auflösung, um wen es sich handelt, folgt recht bald: „But little did you know, that girl is me“ Das Gefühl von Mabels eigener „I Will Survive“-Hommage schwingt mit und hilft dabei die Club-Szenerie noch weiter zu zeichnen.
„Let Them Know“, die Leadsingle des Albums, lässt keine Zeit zum Verschnaufen und ist zusammen mit „Let Love Go“ einer der absoluten Highlights. Die Stimmung der Party kippt zur Hälfte des Albums und so folgt mit dem 80s Synth-Track „Overthinking“ einer der persönlichsten Songs auf dem Tracklisting. Die Künstlerin hat im Zuge der Interviews zum Album immer sehr offen über ihre mentale Gesundheit gesprochen, daher fühlt sich dieser ehrliche Moment an dieser Stelle mehr als angebracht an. Der vorletzte (reguläre) Song “When The Party’s Over“ ist ein Midtempo-Track, der sich auch auf ihrem Mixtape „Ivy to Roses“ perfekt eingefügt hätte und die Gedanken nach einer durchtanzten Nacht und den gemischten Gefühlen danach, nicht besser zusammenfassen könnte.
Das Album bietet genau das was man sich von einem Mitte Juli-Release einer Künstlerin, die diese Hit-Dichte vorzuweisen hat, verspricht. Auch die nachdenklicheren Momente sind genau am Puls der Zeit. Insgesamt fehlt vereinzelt der Funke an neuen Impressionen, die auf dem ersten Album noch nicht da waren, was den Nachgeschmack eines zweiten Albums, das Spaß macht, jedoch nur wenig trübt.