Mit dem dritten Studioalbum „The Silence In Between“ bringen Bob Moses ihren Erfolgssound wieder auf den Punkt. Wir haben reingehört.
Bob Moses setzen auf ihr Erfolgsrezept
Bob Moses ist eine dieser magischen Bands, die es schaffen, dass Indie-Kids auf einmal „Electro“ hören. Es ist ein Sound, auf die sich Indie- und Techno-Fans wohl irgendwie einigen können – zumindest wenn man weder hardcore auf der Rock- noch auf der Techno-Seite ist. In ihrer Musik verrührt das kanadische Duo clubbigen Deep House mit eingängigem Synthie-Pop, groovigem Alternative Rock und modernem R’n’B zu seinem ganz eigenem Süppchen. Tanzbar, melancholisch, eindringlich, mitreißend.
Mit diesem Mix konnten Bob Moses schon mit dem 2015er Debüt „Days Gone By“ ordentlich Aufmerksamkeit auf sich ziehen, einige Grammy-Nominierungen einheimsen und sogar eine Trophäe abräumen für den RAC-Remix ihres Hits „Tearing Me Up“.
Mit ihrem neusten Werk „The Silence In Between“ verfolgen Bob Moses nun ihr Erfolgsrezept konsequent weiter.
Pop-Musik im dunklen Techno-Club
Es sind 10 Songs geworden, die allesamt etwas für sich haben. Die Single „Love Brand New“ ist ein absoluter Ohrwurm-Banger. Songs wie „Back to You“ und „Hanging On“ könnte man durchaus auf einer Indie-Pop-Platte finden. „Never Ending“ besticht mit einer melancholischen Tanzbarkeit und „Broken Belief“ erweckt New-Wave-Erinnerungen.
Am meisten Stahlkraft entwickeln Bob Moses aber immer dann, wenn sie von einem zart-melancholischem Pop in ihren dunkelsten Deep House abtauchen. Zuletzt konnten sie 2020 auf ihrer EP „Desire“ oder der 2021er Single „Griffith“ eindrucksvoll beweisen, dass ihnen Ausflüge in deutlich Club-tauglichere Gefilde durchaus stehen. Seinen musikalischen Höhepunkt erreicht „The Silence In Between“ deshalb auch auf dem starken Track „Time and Time Again“, der gerade in der ungekürzten Album-Version eine Dringlichkeit und Energie entwickelt, wie man sie nur in dunklen, verrauchten Techno-Clubs erlebt.
Mit „The Silence In Between“ haben Bob Moses ein rundum hieb- und stichfestes Album produziert, an dem es nicht viel auszusetzen gibt. Dennoch: Die Hoffnung bleibt, dass sie sich das nächste Mal auch auf Albumlänge trauen, den Pop weiter hinter sich zu lassen und stärker auf ihre elektronische Seite zu setzen.