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U3000 – bei der ersten Tour zu Besuch

Ein Beitrag von Jonas
vom

U3000 sind momentan eine der deutschen Newcomer der Stunde. Vor kurzem erst haben wir uns das Debütalbum der Band, deren Wurzeln in Minden liegt angehört. Aktuell spielen sie ihre erste Tour. Wir waren am 07. Januar im Musik & Frieden um die Livequalitäten der vier Jungs mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Sparkling – Post-Punk meets Rap

Von ihrem letzten Gig aus Köln brachten die Wahlberliner U3000 auch ihre Vorband mit: Sparkling. Eine Drei-Mann-Band mit Gitarre, Bass und Schlagzeug. Die klassische Rock-Kombo also. Doch was wir da zu hören bekommen haben war kein klassischer Rock. Die Kölner präsentieren minimalistischen Post-Punk kombiniert mit englischen Sprachgesang und das macht live echt  Bock und erinnert an einen gewissen Jamie T mit einer guten Portion mehr Garagen-Rock.

Feuer am Anfang verschossen? Mitnichten!

U3000 in Berlin
© Jonas Amelong

Doch dann war es Zeit für den Mainact des Abends: U3000. Dass die Band trotz ihrer ersten Tour schon viele Sympathisanten hat, merkte man an der Reaktion des gut gefüllten Musik & Friedens als die vier Mitglieder die Bühne betraten. Die Band gab direkt alles und haute gleich am Anfang mit „Niemals“ und „Wir haben euch belogen“ ihre Single-Auskopplungen und bisher bekanntesten Songs raus. Doch bei mir sprang der Funken nicht 100 Prozent über. Gerade bei „Wir haben euch belogen“ fehlte der prägnante Bass der Platte, der einen sofort tanzen lässt. Man könnte fast meinen die vier Jungs hätten ihr Pulver am Anfang verschossen. Doch mitnichten! Denn die Stars der Platte sind nicht die Stars der Live-Konzerte.

U3000 – Bekennende Nicht-Schwaben

Mit den Worten: „Wir lieben Berlin. Wir geben es zu, wir sind auch zugezogen. Aber immerhin kommen wir nicht aus Stuttgart.“ konnte U3000-Gitarrist Mika Amsterdam endgültig die Herzen des Berliner Publikums für die Band gewinnen. Auch musikalisch war nun der Funken absolut übergesprungen. „Terrorist“ und „Mädchen, tanz mit mir“ sind Songs wie für die Bühne geschrieben. Auch die ruhigeren Stücke wie „Um die Welt“ oder „Kann es sein“ können sich live voll entfalten und bringen die Nachdenklichkeit und Melancholie vollends rüber. Die Setlist des Auftritts erinnert bis auf wenige Ausnahmen sehr an die Reihenfolge der Songs auf der Platte. So gibt es zum Ende noch mal eine ganze Portion Weltraum-Atmosphäre. Erst wird mit „Galaxie (Ich werd‘ mich nie gehen Liebe wehr’n) noch mal kräftig getanzt und zur Zugabe gab es dann mit „Odyssee im Weltraum“ einen Song, der zwar unendlich lang ist, bei dem man sich aber gleichzeitig auch unendlich fühlt. Nacheinander steigen die Musiker aus – erst das Schlagzeug und der Bass, dann die Synthesizer – bis dann Mika mit der Gitarre alleine auf der Bühne steht und den Song zu seinem Abschluss bringt. Ein Stück, wie gemacht, um ein Konzert zu beenden. U3000 sind definitiv eine Band, die man sich mal live anschauen sollte. Sie stehen gleichzeitig für Tanzbarkeit, aber auch für Momente in denen man seinen Gedanken einfach mal freien Lauf lassen kann. Vielen Dank für den Gig! Es war definitiv nicht das letzte Mal, dass ich euch gesehen habe!

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