Am 05.Mai ist es endlich so weit. Kasabian – die Kultband aus Leicester bringen ihr inzwischen sechstes Studioalbum raus. Wir haben in das neue Werk reingehört!
Drei Jahre sind seit „48:13“ vergangen. Drei Jahre in denen nicht immer alles „eez-eh“ für Kasabian war. Für Tom Meighan ging eine langjährige Beziehung schmerzlich zu Ende. Aber keine Sorge, auch wenn man beim Albumtitel „For Crying Out Loud“ zuerst an eine ungesunde Portion Herzschmerz und Schmalz denkt, so ist die neue Platte alles andere als ein Trennungsalbum. Gitarrist und Kasabian-Mastermind Serge Pizzorno schrieb seinem Bandkollegen und Best-Buddy Tom innerhalb von sechs Wochen eine richtige Feel-Good-Platte. Die Synthesizer, die auf dem letzten Werk noch sehr präsent waren, wurden erst mal wieder verstaubt und den Gitarren wieder die Bühne überlassen. So zumindest dachte man nach den ersten Band-Statements zum neuen Album.
Kasabian – keine Spur von Midlife-Crisis
Doch dann kam mit „You’re In Love With A Psycho“ die erste Vorab-Single heraus. Ein Pop-Song, der alles andere als ein Feuerwerk voller verzerrter Gitarren war – aber auch ein großartiger Ohrwurm. So catchy waren Kasabian noch nie. Aber keine Sorge, Kasabian bleiben auch beim sechsten Album immer noch Kasabian. „For Crying Out Loud“ ist zwar keine Wiederholung der Vorgänger-Alben, dennoch bleibt die Band aus den englischen East Midlands ihren Tugenden treu. Kein Schimmer von Midlife-Crisis, wie man es so oft bei Bands erlebt, die nach einigen erfolgreichen Alben auf einmal erfolglos irgendwelchen Hypes hinterherrennen und sich zusehends in der Belanglosigkeit verlieren. Kasabian, das ist Sound der die Maßlosigkeit von Oasis in den Neunzigern in die Neuzeit transportiert. Musik für das hier und jetzt. Musik, die nach Lederjacke, Kippen und Bier klingt. Songs zum Mitgröhlen. Das wird vor allem in Liedern wie „III Ray (The King)“ oder „Comeback Kid“ deutlich.
Während auf den Vorgänger-Platten oftmals ein psychedelischer Touch hing, ist „For Crying Out Loud“ deutlich geradliniger, fast minimalistischer. Viele Songs (wie z.B. „Are You Looking for Action?“ oder „Sixteen Blocks“) sind groovig, vielleicht sogar etwas funkig. Songs für den Sommer und eine schwerelose Zeit in der man seine Sorgen einfach mal für einen Moment vergisst. Kasabian servieren mit „For Crying Out Loud“ ein äußerst gelungenes Album, wenn auch nicht ihr bestes Werk. Dazu fehlt an manchen Stellen einfach die Experimentierfreude.
„For Crying Out Loud“ – ein perfektes Feel-Good-Album
„For Crying Out Loud“ erfüllt seinen Zweck al Feel-Good-Album perfekt. Songs, die man einfach mal auf der Fahrt zum Festival anschmeißen kann. Neben den Arctic Monkeys sind Kasabian die einzige Band der Class of 2005, die es schaffen, dauerhaft Musik mit einer hohen Qualität abzuliefern und auch heute noch relevant sind. Im Oktober und November sind Tom, Serge, Chris und Ian in Deutschland auf Tour. Gerade live sind die Jungs aus Leicester eine wahre Macht – lasst euch das nicht entgehen!