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Parcels – Day/Night

Ein Beitrag von Laura
vom

Parcels, die australischen Wahlberliner, die Dinge gern ein bisschen anders angehen, haben ein neues Album. Erscheinen wird es am 5.11.2021. Und genauer gesagt, sind es eigentlich zwei neue Alben, die konzeptuell zusammenhängen. Day/Night beleuchtet zwei Seiten der selben Medaille. Eben den Tag und die Nacht, das Licht und die Dunkelheit.

Entsprechend wird der „Day“-Teil der Neuveröffentlichung von warmen Vibes und tanzbaren Grooves definiert. Hier ist alles warm und hell, ein bisschen poppig, ein bisschen funkig, die Gesangsmelodien eingängig, von Harmonien begleitet und die Instrumentalisierung überschwänglich. Gefühlt ist genau diese Art Komposition ein Heimspiel für Parcels – Titel wie „Free“ und „Something Greater“ zeigen die Band von ihrer altbewährt-funkigen Schokoladenseite.

Umso erfreulicher ist es dann, dass sie mit gleich zehn Tracks in dunklere Gefilde tauchen. Die „Night“ Seite des Doppelalbums eröffnet mit dem düster-synth-lastigen „Shadow“ und schwingt sich dann mit „Neverloved“ auf einer unterkühlten Ebene ein. Zu „Neverloved“, dominiert von Hall und spitzen Klaviernoten in einer Gruft aus Synthie-Akkorden, würde wahrscheinlich auch Nosferatu wippen. Bei all den Goth-anmutenden Metaphern darf man nicht vergessen, dass eine der großen Stärken Parcels in disko-artigen Arrangements liegt. So ist die Night-Seite der LP zwar thematisch klar einzuordnen, aber eben nie schnarchig oder angestrengt melancholisch. Es ist eher so, dass Hörer:innen nach einer durchtanzten ersten Hälfte der Nacht mit einem entspannten Outro über die letzte Hälfte der Nacht in ihren wohlverdienten Schlaf entlassen werden.

Spaß machen sowohl „Day“ als auch „Night“ und damit kann man Parcels wohl zu einem gelungenen Doppelalbum gratulieren.

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