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Reingehört // Django Django – Born Under Saturn

Ein Beitrag von Philipp
vom

Django Django die Art-Pop-Wundertüte aus London ist zurück mit dem berühmten schwierigen zweiten Album. Vor ziemlich genau drei Jahren schlug ihr Self-Titled Debüt ein wie eine Konfettibombe bei einer Berliner Indie-Party. Songs wie Default oder Life’s a Beach gehören längst zum Standardrepertoire. Schon vor Wochen warf die Band uns mit „First Light“ ein erstes Leckerchen hin und nun präsentieren Sie uns endlich „Born Under Saturn“. Eines schonmal vorweg der Surf-Pop-Charme des Debüts hat sich verabschiedet.

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© Fiona Garden & Background image by Antonio Zarli

Eine bunte Tüte für nen Euro bitte!

Was geschieht, wenn man beim Komponieren einfach die Gedanken abschaltet und jede Haftung zur Realität verliert? Bei Django Django öffneten sich scheinbar Welten, die in sich derartig verquer sind, dass sie schon wieder harmonieren. Da rekelt sich dann bspw. eine antike römische Statue dessen Pullermann einfach von einem Fruchtgummi verdeckt wird. Hintergedanke? Keiner! „Ich habe das Bild beim Surfen gefunden“ soll David Maclean Schlagzeuger der Band gesagt haben.

„Sobald wir ins Studio kamen, wurde klar, dass es sich um ein viel größer klingendes Album handeln würde,“
Jim Dixon.

Treibende Beats, elektrogefrickel, Saxofon, Steal Drums, Klavier und ein wenig Psychadelic. Django Django nehmen sich einfach von allem ein wenig aber nie zu viel. Dem Hörer soll das nur recht sein, jeder Song macht Appetit auf mehr und so richtig übersättigen kann man schon gar nicht. Zugegeben, das Album braucht seine 3-4 Anläufe. Stücke wie „Found You“ & „High Moon“ nehmen sich eher zurück als mächtig auf die Kacke zu hauen wie „Shake and Tremble“, der sich Super in Quentin Tarantinos „Death Proof“. Man hat das Gefühl die Songs verschaffen sich gegenseitig Raum zum Atmen. So etwas könnte Dixon vermutlich im Sinn gelegen haben.

Leckerschlecker

Wie genau Django Django tatsächlich Ordnung in dieses Chaos gebracht haben bleibt vermutlich ihr Geheimnis. Böse kann man den Londonern ohnehin nicht sein, lassen sie uns abermals teilhaben an ihrem musikalischen Wahnsinn. Und so galoppieren wir bei „4000 Years“ auf unserem Pferdchen durch das Weltall und schauen noch mal in unsere bunte Tüte, was sich da noch so versteckt haben könnte.

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