Die Supergroup Moderat hat es langsam aber stetig geschafft die beiden ursprünglichen Mutterprojekte Modeselektor und Apparat in den Schatten zu stellen. Inzwischen bringen die Berliner mit „III“ das Finale ihrer Trilogie heraus. Ist das noch Elektro oder schon Pop?
III – das grandiose Finale der Moderat-Trilogie
2002 startete die Kooperation zwischen dem Modeselektor-Duo Gernot Bronsert und Sebastian Szary und Sascha „Apparat“ Ring mit einer ersten Single-Veröffentlichung als Moderat. Die anfänglichen Spielereien waren noch nicht von Kontinuität geprägt. Erst nach sieben Jahre erschien das erste Album des Trios. 2013 folgte das zweite Werk. Nun knapp drei Jahre später, steht mit „III“ das Finale der Trilogie in den Plattenläden. In der fortführenden Zusammenarbeit wurde aus eine Super-Group mit zwei unterschiedlichen Elementen immer mehr eins. Die fetten Klangteppiche der Bass-Architekten Bronsert und Szary (Modeselektor) verschmelzen mit der Detailversessenheit des Klang-Virtuosen Sascha Ring (Apparat). Moderat hat einen ganz eigenen Sound. Mit „III“ verfolgt Moderat diese Entwicklung noch konsequenter.
Das dritte Album ist ein Schritt raus aus den Nachtclubs
Es wäre zwar nicht korrekt zu sagen, dass die neue Platte nicht für den Dancefloor geeignet ist. Doch mit ihrem dritten Werk atmen sie erstmals auch die frische Luft außerhalb der Nachtclubs. Die sanfte Stimme von Sascha Ring ist deutlich präsenter als noch bei den beiden Vorgängern, ohne sich dabei aber zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Gesang, Beats und die restlichen Klänge greifen wie ein Zahnrad ins Andere. Das Album bietet zwar keinen Überhit wie der Vorgänger mit „Bad Kingdom“, erlaubt sich aber auch keinerlei Schwächen. Sphärische Ambient-Klänge treffen auf harte Beats die von poppigen Melodien umschlungen werden. Beim Hören denkt man keineswegs daran, dass die musikalischen Wurzeln der drei Protagonisten in der Berliner Techno-Szene der Neunziger liegen – zu „organisch“ und facettenreich klingen die Songs. Mit „III“ geht Moderat einen großen Schritt Richtung Pop und liefert ein grandioses Album ab. Man kann insgeheim nur hoffen, dass das noch nicht das Ende der Zusammenarbeit zwischen Modeselektor und Apparat ist. Wenn doch, wäre es auf jeden Fall ein Abgang auf dem Höhepunkt von Moderat.