Standardmukke? So klingt es wenn Band of Skulls die Köpfe zusammen stecken. Und das klingt alles andere als standardmäßig.
Ein saftiges Steak auf den Grill, ein paar Fritten dazu und nicht zu vergessen: die feurig-feine Ring of Fire Steak-Sauce mit mindestens Schärfegrad 8 auf der Scoville-Skala. So in etwa sieht das Mahl aus, das man sich bei dem neuen Band of Skulls Album reinhauen möchte. „Your body is nothing/ without mine/ and nobody could compare“. Eine Ode an das Steak? Vielleicht geht es auch um die Geliebte. Auf jeden Fall hat sich viel getan bei den drei Engländern. Stampfender Rhythmus, schnelle Vibes und fertig ist der neue scharfe Sound von Band of Skulls.
Vor ein paar Tagen gab es bereits den ersten Vorgeschmack auf das neue Album. Der erste Song „Killer“ ist kräftig gewürzt mit einer neuen Klangfarbe: eine Mischung aus donnernden Percussion und mächtigen Gitarrensound erinnern im ersten Moment an die Arctic Monkeys und The Kills.
Auf die Zutaten kommt es an
Setzt man zum ersten Mal die Nadel auf die Platte oder, was heutzutage wahrscheinlicher ist, klickt man bei Spotify auf den Playbutton des neuen Albums, läuft einem schon beim Opener „Black Magic“ das Wasser im Mund zusammen. Die ersten Songs klingen wie ein aufeinander abgestimmtes Festmahl. „Back of Beyond“ bereitet den Hörer mit flockig funkigen Getöse auf eine abwechslungsreiche Mischung vor. Dabei lassen Mardsens tiefe Stimme, Richardsons betörender Bass und Haywards wilde Drums den Füßen keine Ruhe, denn die wollen automatisch mitsteppen und am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Nach „Killer“ und „Bodies“ ist man dann endgültig auf den neuen Sound eingestimmt – meint man. Nach laut und schnell folgt langsam(er) und berauschend, das Keyboard ist dabei ein wichtiges Ingredienz des Experiments.
Was folgt, erinnert an die Musik einer lasziven Burlesque-Show. Die Manege eröffnet „Tropical Disease“, dicht gefolgt von „So Good“ um das Ganze zu verdauen. Und als wäre die bunte Speiseplatte noch nicht vollständig, haut das Trio noch weitere Kalorienbomben hinterher. „Embers“ verdient den Ehrenplatz am Ende der angerichteten Tafel und punktet vor allem mit seinen melodischen Gitarrenriffs. Zu guter Letzt folgen zwei Songs als Absacker, die das kreative Meisterwerk lässig abklingen lassen.
Kinners, lasst’s euch schmecken
Nach fast fünf hektischen Jahren auf Tour zog sich die Band ein paar Monate zurück um in Ruhe an ihrem vierten Album zu basteln. Jedes Bandmitglied beeinflusste jeden Song im neuen Album, und das Ergebnis kann sich hören lassen. Die drei ersten Alben wurden als Trilogie abgeschlossen und mit By Default vielleicht ja sogar eine neue Ära begonnen – wer weiß. “We’re proud of this new album we’ve made”, sagt Sänger und Gitarrist Marsden in einem Interview. Dazu haben wir nichts hinzuzufügen. N‘Guten!
Text: Isabel Zech