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I Heart Sharks // Wir wollen eine große Indie Band sein

Ein Beitrag von Debjay
vom

Wir trafen uns mit Pierre (Gesang) und Simon (Gitarre, Synthesizer) von I Heart Sharks in ihrem Studio in Neukölln und sprachen über ihr aktuelles Album „Hideaway“, die anstehende Tour und die Vor- und Nachteile von Major und Indie Labels.

I Heart Sharks Presse Chapel
© Chapel

Es ist ein grauer, kalter Tag im November als ich mich mit Pierre und Simon in ihrem kleinen Studio in Neukölln treffe. Es kommt fast ein bisschen Wohnzimmeratmosphäre auf, als wir es uns auf einer Couch bequem machen und einen Metallkoffer als Tischchen zweckentfremden. Ein Großteil der Aufnahmen zur aktuellen Plate „Hideaway“ entstand innerhalb dieser 20 Quadratmeter. Für Simon ist das Studio, in dem er auch produziert, sein persönlicher Hideaway. Für Pierre ist der Name eher eine Einstellung. „Der Titel des Albums ist eher eine Reaktion auf das negative Weltbild, das viele Leute unserer Generation haben. Es ist eigentlich kein richtiger Eskapismus, sondern es geht eher um eine innere positive Einstellung“.

Bevor I Heart Sharks im November ihr drittes Album „Hideaway“ veröffentlichten, erschien die EP „Hey Kid„. „2015 haben wir nicht viel zusammen gemacht, nur mal ab und zu ein Festival gespielt“, erklärt Pierre „die EP war das erste Lebenszeichen von uns, dass wir wieder da sind. Die Songs haben Simon, Craig und ich geschrieben. Das war das erste Mal, dass ich mit mehreren Leuten zusammen geschrieben habe“. Auch wenn es klanglich in die selbe Kerbe schlägt, entstand das Album jedoch unabhängig von der EP. „Das Album war unser gemeinsames Ziel bis Ende das Jahres etwas zu veröffentlichen, worauf wir mega stolz sein können und wozu jeder seinen Teil beiträgt“. Entstanden sind die meisten Songs gemeinsam im Studio, „wir haben alle Ideen mitgebracht, ein bisschen gekifft und auf den Synthesizern rumgedrückt und so entstand nach und nach ein vollständiger Song.“

Wir wollen lieber eine große Indie Band sein, als eine kleine Major Band.

– Simon, I Heart Sharks

I Heart Sharks‘ zweites Album „Anthems“ erschien beim Major Riesen Universal. Einen direkten Einfluss auf der Musik der Jungs hatte das jedoch nicht. „Der Unterschied zwischen unserer ersten und unserer zweiten Platte war eigentlich, dass so viel Zeit dazwischen lag und wir uns selbst auf einer Art Reise befanden. Beim Major hat man mehr Geld und ein größeres Team zur Verfügung hat, dafür ist es unpersönlicher.“ Trotzdem ist es für I Heart Sharks ist es besser wieder beim Indie Label zu sein, wo sie nicht nur eine Band von vielen sind. „Wir sind jetzt wieder Chefsache“, sagt Simon.

Es ist nicht unbedingt schön, auf dem gleichen Label zu sein wie Avicii.

– Pierre, I Heart Sharks

Nach fast 10 Jahren Bandgeschichte gehören I Heart Sharks ja schon zu den alten Hasen aber natürlich kommen auch immer neue, junge Fans dazu. „Für manche Leute sind wir eine nostalgische Band, anderer denken wir sind Newcomer“. Überhaupt haben sie einen guten Draht zu ihren Fans, antworten auf Facebook Kommentare und kommen nach jeder Show zum Merch. „Wir dürfen als Band existieren weil Leute unsere Musik unterstützen, das darf man nicht vergessen“.

I Heart Sharks – Lost Forever


Pierre und Simon sind Gründungsmitglieder von I Heart Sharks. Drummer Martin ist schon eine Weile dabei und Bassist Craig Miller stieg 2014 ein, nachdem seine alte Band, Safari, sich aufgelöst hatte. Zunächst unterstütze er die Band live bis er schließlich zum vollwertigen Mitglied ernannt wurde. „Er bringt total viel zur Band“, sagt Pierre „Wir haben so Momente auf dem Album, bei denen man merkt, das hat ein Bassist geschrieben“. Martin spielt jeden Song auf „Hideaway“ live. „Bass war früher zwar auch mal drin, aber meistens versteckt hinter Synthesizern“, ergänzt Simon. „Bei ‚Anthems‘ wollten wir mal so richtig reinhauen, viel Hall, viele Stimmen, auf ins Stadion!“ Anders würden I Heart Sharks es rückblickend aber nicht machen.

Würde man uns drei-vier Jahre zurückspulen, würde das gleiche wieder passieren.

– Simon, I Heart Sharks

Live waren die neuen Stücke bisher nur auf ihrer Record Release Party zu hören, als „Lost Forever“ gerade als Single erschienen ist. „Der Song hat sich live richtig gut angefühlt“, meint Pierre. Man darf sich also auf die anstehende Tour freuen.

Alle Tourdaten von I Heart Sharks im Überblick

19.01.2017 / Halle 02 Club, Heidelberg
21.01.2017 / Strom, Munich
22.01.2017 / B72, Wien, AT
26.01.2017 / Jovel Club, Münster
27.01.2017 / Luxor, Köln
28.01.2017 / Übel & Gefährlich, Hamburg
09.02.2017 / Täubchenthal, Leipzig
10.02.2017 / Atomino, Chemnitz
11.02.2017 / Bi Nuu, Berlin

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