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Cage The Elephant – Tell Me I`m Pretty

Ein Beitrag von Philipp
vom

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Bald werden wieder unzählige Jahresrückblicke auf den heimischen Fernsehern zu sehen sein und auf allen erdenklichen Kanälen “Best of 2015” und “Top Records”-Listen veröffentlicht. Wahrscheinlich sind sie sogar schon lange geschrieben, liegen bereit und warten nur darauf endlich durch die Glasfaserkabel der Welt gejagt zu werden. Blöd nur, wenn dann plötzlich eine Band wie Cage The Elephant um die Ecke kommt und eine Woche vor Weihnachten mit “Tell Me I’m Pretty” noch schnell eine Album veröffentlicht, dass eine Menge dieser Listen zu einer Aktualisierung zwingen wird!

Cage_The_Elephant Press Photo 2015
© Cage The Elephant Pressefoto

2007 gegründet und aus Kentucky in den USA: Zwei Kriterien, die die Band um die beiden Brüder Matt und Brad Shultz, rein der Definition nach, kategorisch von der “Class of 2005” und damit der Gruppe der größten Indie-Bands der 00er-Jahre, ausschließen. Aber sein wir mal ehrlich: Was ist aus den Arctic Monkeys, The Kooks, den Babyshambles und Bloc Party geworden? Wo die alten Größen langsam immer mehr an Glanz verlieren, ist es schön, wenn jemanden wie Cage The Elephant kommt und mit dem vierten Album nochmal eine ordentliche Schippe drauflegt!

Genius by Design

Ein Großteil der Songs von “Tell Me I’m Pretty” ist in One-Takes von der gesamten Band eingespielt. Also ein echtes Rockalbum, ohne dazwischengeschaltete Dub, Over-Dub und Over-Over-Dub-Prozesse – die Band, ein paar Mikros, alles nochmal abmischen, fertig. Am Ende dieser “Back to the roots”-Aufnahmen steht ein Album mit insgesamt 10 Songs, die einen herrlich ehrlichen Charakter versprühen. Mit dem ordentlich Lo-Fi angehauchte Gesamtsound, unzähligen “die klingen doch wie die Monkeys als sie noch Biss hatten”-Momenten und Gitarren und Bässen, die lange nicht mehr so frisch zerrend durch die Boxen drückten, machen die 5 Amerikaner mit “Tell Me I’m Pretty” klar, dass gute Rockmusik nicht aus der Mode kommt und auch 15 Jahre nach der Jahrtausendwende jedes noch so aufwendig produzierte Deep-House-Album mühelos lässig von der Spitze jeglicher “Best Of’s” schupsen kann!

Video: Cage The Elephant – Mess Around

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