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Der Ringer und Isolation Berlin – Ich gehör nur mir allein

Ein Beitrag von Jonas
vom

Freundschaften zwischen Bands sind etwas Seltenes und Besonderes. Bei Der Ringer und Isolation Berlin hat es von Anfang an gefunkt. Ganz zur unserer Freude – ab dem 18. November ist die gemeinsame EP „Ich gehör nur mir allein“ in jedem gut sortierten Plattenladen zu finden. Wir haben reingehört!

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Isolation Berlin und Der Ringer // © Noel Richter

Die Freundschaft der Bands mündet in einer EP

Die einen haben Anfang des Jahres ihr Debüt heraus gebracht, die anderen folgen im Januar nächsten Jahres – Isolation Berlin und Der Ringer stehen für eine glorreiche Generation des deutschen Indie-Rocks. Krachender Post-Punk trifft auf Texte voller Melancholie und Weltschmerz. Beim gemeinsamen Touren haben sich die Bands kennen und lieben gelernt. Doch aus dieser Freundschaft wurde mehr als einige durchzechte Nächte. Die Gruppen aus Hamburg und Berlin haben es auch geschafft gemeinsam ins Studio zu gehen. Als Ergebnis dieser Kollaboration darf die EP „Ich gehör nur mir allein“ bewundert werden. Die Platte beginnt mit der herrlich zynischen Nummer „Ich bin so unendlich schön“ bei der die beiden Sänger der Bands Yannik Schneider und Tobias Bamborschke sich um die ungeteilte Aufmerksamkeit des Hörers duellieren. Während der erste Song vor allem an die Solowerke Isolation Berlins erinnert, ist „Wolke / Rekall“ eher vom typischen Der-Ringer-Sound geprägt. Verzerrte Stimmen treffen auf verträumte Synthie-Wände, doch eigentlich heißt erst das dritte Stück der Platte „Ein Traum“. Der kraftvollste und punkigste Moment der Platte, doch anderseits auch der eingängiste. Hier findet die Kollaboration ihren Höhepunkt. Der Song baut sich langsam auf, wird anfangs von dem Gesang Yannik Schneiders getragen, der an Ian Curtis erinnert – bis die Gitarren immer heftiger werden und wie Peitschenschläge einsetzen. Die Schreie voller Sehnsucht von Tobias Bamborschke bilden den krönenden Abschluss des Songs.

Wie einst die Einstürzenden Neubauten

Mit „M10“ werden die beiden Bands experimentell wie noch nie in ihrer Karriere. Erinnerungen an die Einstürzenden Neubauten sind nicht von der Hand zu weißen. Metallische Klänge treffen auf nicht definierbare „menschliche“ Geräusche – man fühlt sich fast wie Ellen Ripley in den Alien-Filmen. Jeden Moment könnte etwas Schreckliches passieren. Langsam setzen Gespräche ein – mal klar und verständlich, mal verzerrt und nicht interpretierbar. Der Name M10 ist sicher kein Zufall. Der Song fühlt sich an wie eine nächtliche Tram-Fahrt von einem der vielen Elektroclubs der Warschauer Straße ausgehend in die heimatliche WG mit einer großen Menge an chemischen Substanzen intus.

Ein Appetitanreger für kommende Platten

Mit dem Abschlusssong wird es wieder deutlich poppiger. My friends don’t like me – eine Spaßnummer, bei der die beiden Bands das erste Mal zur englischen Sprache greifen. Im Großen und Ganzen ist die Kollaborations-EP „Ich gehör mir nur allein“ eine gelungene Sache. Hier werden neue Wege eingeschlagen und ein wenig herumexperimentiert. Dies führt dazu, dass die Songs nicht so eingängig sind, wie bisher veröffentliches Material. Leute für die Isolation Berlin und Der Ringer komplettes Neuland sind sollten sich deshalb zunächst lieber mit der restlichen Diskografie befassen und erst im Anschluss reinhören. Für Fans der beiden Bands ist es aber auf jeden Fall ein Pflichtprogramm und ein guter Vorbote für die Debütplatte der Ringer und dem zweiten Album Isolation Berlins.

Isolation Berlin und Der Ringer – Ich bin so unendlich schön

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