Goat Girl veröffentlichten am 06. April, nach etlichen EPs, endlich ihr gleichnamiges Debütalbum. Was alles hinter den 19 Songs der Londoner Band steckt, erfahrt ihr hier.
Mit dem mysteriös klingenden Instrumental “Salty Sounds” startet die 40 Minütige Reise durch London. Denn die Stadt ist Kernthema der Songs und bildet damit den roten Faden, an dem sich die Hörer lang hangeln können. Über das Aufwachsen in London, die Veränderungen, die Politik und die Abgründe der Menschheit. Abgerundet wird das mit dem Art Work von Miguel Casarrubios, dass an die Großstadtkunst des Expressionismus erinnert. Dan Carey, der bereits an Alben von The Kills, Django Django und Bloc Party mitwirkte, hatte als Produzent seine Finger im Spiel.
Goat Girl – Über traurige Gestalten und Weltschmerz
In den ersten Liedern (“Burn the Stake” & “Creep”) geht es hauptsächlich um sexuelle Belästigung und Pädophilie und die Gesetze, die diese Themen viel zu leichtfertig behandeln. Über traurige Gestalten der Stadt wandert das Album weiter an der grauen Stadtfassade lang. Der Weltschmerz findet in “Cracker Drool” eine Gegenkomponente. Verspielte Surf-Rock-Sounds untermalen gekonnt die fantastisch unangestrengte Stimme von Clottie Cream.
In dem zweiteiligen Song “I don’t care Part 1&2” dreht sich alles um die Bedeutungslosigkeit, falsch gesetzte Werte und Ignoranz der Menschheit. Worauf sie auch in “Country Sleaze” wieder zurückkommen und mit den Worten “I’m ashamed of this so-called human race” das Album in einem Satz zusammenfassen.
Eine Platte, die keine Tabuthemen kennt und sich nicht scheut klare Worte zu benutzen um auf Missstände in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Jeder der beginnt, bewusst in die Songs reinzuhören wird Bilder alter schwarz-weiß Filme vor den Augen haben. Aufsteigender Rauch aus den Gullis, merkwürdige Gestalten in schwarzen Trenchcoats die unter Laternen lauern und eine Katze die über die nächtliche Straße rennt.
Lasst euch mitnehmen und überzeugen. Eine von vorne bis hinten komplettes Album, das als Gesamtkunstwerk mehr als eine Geschichte erzählt.
Goat Girl – Country Sleaze