Apple Music ist da! Der iPhone-Hersteller aus Cupertino, Kalifornien hat gestern Abend auf der Apple-Keynote WWDC neben iOS9 und OSX El Captain auch Apple Music vorgestellt. Der neue Streaming-Dienst soll ab Ende Juni verfügbar sein und Spotify und anderen Streaming-Diensten den Kampf ansagen.
Nachfolger von Beats-Music
Nachdem Apple vor gut einem Jahr den von Dr. Dre gegründeten Konzern Beats für drei Milliarden US-Dollar aufgekauft hat, folgt nun die erste große Veränderung aus dem Hause Apple. Mit Apple Music kommt ein ernst zu nehmender Konkurrent auf den Markt, der Plattformen wie Spotify, Deezer oder Ampya den Kampf ansagen will und den Vorläufer Beats-Music damit ablöst.
Mehr Inhalte weniger Kosten
Ab dem 30. Juni wird Apple Music in über 100 Ländern verfügbar sein. Darunter auch Deutschland. Für etwas weniger als die typischen 9,99 € von Spotify gibt es Apple Music wohl für 9 € zu haben. Die Musik und Indie-Lover unter euch dürfen sich dann über 30 Millionen Musiktitel freuen. Dagegen kann dann selbst Spotify nicht mehr anstinken (20 Millionen Titel). Wenngleich sich die Frage Quality vs. Quantity erst noch stellen wird.
Den großen USP soll Apple Music beim exakten Matchen von Musikempfehlungen liefern. Haben Spotify und andere Streaming-Dienste stets die Problematik nur über die gehörte Musik Empfehlungen liefern zu können. Kann Apple auf Jahre des Kaufverhaltens ihrer Kunden zurückgreifen und so exakt bestimmen, was dir noch gefallen könnte. Außerdem soll Apple Music direkt in die iTunes-App integriert werden. Das hat leider zu Folge, dass lediglich Nutzer des iPhones zum Launch von Apple Music zugriff auf den Streaming-Dienst erhalten werden. Eine Android-App soll folgen.
Mehr Socializing zwischen Künstler und User
Insbesondere das Socializing soll einen großen Anteil in Apple Music finden. So können bspw. Lyrics geteilt werden, Backstage Eindrücke der Musiker geteilt werden und neue Videos, Songs oder Alben direkt an die Follower geteilt werden. User können Kommentieren und Sharen ähnlich, wie man es bereits aus anderen Netzwerken kennt. Somit soll gerade kleineren Künstlern die Chance gegeben werden aus den Machenschaften der Kommerzialisierung auszubrechen und Gehör zu finden. Ob das tatsächlich alles so funktioniert (nicht noch ein Netzwerk) wird sich zeigen. Zum Start der App gibt es einen 3-monatigen kostenlosen Testaccount, der jedem den Umfang der App bestens aufzeigen sollte.
Doch was soll da am Ende eigentlich für uns als User bleiben und wie genau werden die Künstler bei Apple Music bezahlt? Via Spotify ist ja unlängst bekannt, dass man sich als kleiner Musiker damit kaum über Wasser halten kann. Wer groß ist, bleibt groß und macht den dicken Reibach. Kleine Künstler profitieren wenn überhaupt von einer gewissen Reputation durch Playlist und Funktionen wie „Ähnliche Künstler“ gekoppelt an die Hoffnung genug Musikbegeisterte zu finden, die auch nach neuen Musikern sucht. Für uns als User ist das alles Mehrwert und Apple zieht uns sicherlich noch ein klein wenig mehr in den Strom des Konzerns, das mag man kritisch betrachten muss man aber nicht. Am Ende stellt sich aber auch hier die Frage, ob das Konzept Apple Music wirklich der „Wendepunkt“ wird, den man dem Nutzer verspricht oder doch nur ein undurchschaubares Wirrwarr an Möglichkeiten in einem weiteren Streaming Dienst.
Kommt Apple Music für euch infrage oder bleibt ihr doch lieber bei Spotify?