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Team Amateur – Der Weg ist das Ziel

Ein Beitrag von Philipp
vom

Unglaubliche 10 Jahre haben sich Team Amateur zeit gelassen, um ihr Debüt Album fertig zu stellen. 10 Jahre voller Veränderungen – musikalisch und im Alltag. Jeder einzelne Song ist somit ein Tribut an einen Lebensabschnitt. Wir haben mit Der Band gesprochen und gefragt was alles passiert ist während der letzten Jahre.

Team Amateur-Pressefoto
© Team Amateur

Team Amateur sind Tim Sander und Michael Hank – zwei Menschen die Jahrzehnte im Business aktiv sind, einiges erlebt und vieles probiert haben. Aus ihrem Hobby wurde Leidenschaft. Aus der Zweierkombo irgendwann ein Quartett. Mit Caroline Weber & Max Köhrich gesellten sich zwei weitere Musikenthusiasten hinzu. Gemeinsam bilden Sie nun Team Amateur, um auch live die Breite ihrer Songs präsentieren zu können. Wir haben uns mit Tim unterhalten über musikalische Einflüsse, den Weg bis zum Debüt und die Zukunft gesprochen.

Die Fragen aller Fragen zu erst: Woher kennt ihr euch alle?

Micha und ich haben uns bei der Arbeit kennengelernt. Wir waren beide bei der Grundy Ufa (TV Produktions GmbH), ich bei GZSZ und der gute Micha hat sich um die Musik-Acts gekümmert. Max (Bass) kennt den Micha auch schon ein Weilchen. Beide sind Nerds was Musikequipment und Studiokrams angeht. Ich glaube die haben sich in einem Forum für Schraubereien und Equipment kennengelernt. Caro (Drums) war eine Empfehlung unseres Labelinhabers (Sandro) und wir haben diese Empfehlung nicht bereut.

Was du in den letzten Jahren so getrieben hast, kann man via Google ja noch ganz gut rekonstruieren, aber wie sieht es mit den anderen Mitgliedern der Band aus?

Micha arbeitet bei einem Unternehmen was gemafreie Musik an Film und TV verkauft. Max baut Studios oder nimmt Bands auf. Caro spielt viele Auftritte für andere Bands und arbeitet hin und wieder als Requisiteurin beim TV.

10 Jahre bis das Debüt endlich Stand! Respekt. Verliert man da mit der Zeit nicht das Ziel aus den Augen?

Wir haben beim Musik machen sehr wenig ans Veröffentlichen gedacht oder haben mit dem Bewusstsein gearbeitet, dass wir gerade an unserem Debütalbum feilen. Vielmehr war das Freizeitbeschäftigung und Abwechslung vom Alltag. Der Gedanke ans Veröffentlichen kam erst als wir sehr viele Tracks hatten und Leute meinten, dass wir das mal raushauen sollten. Hier war also wirklich mal der Weg das Ziel.

Theoretisch dürfte sich doch über 10 Jahre hinweg derartig viel Material angesammelt haben, dass ihr ganz entspannt jedes Jahr eine neue Platte veröffentlichen könnt oder?

Wir werden die zweite Platte auf jeden Fall mit Material füllen können, dass bereits existiert. Man muss natürlich nochmal rüberwischen und polieren.

Team-Amateur Pressefoto 4er
© Team Amateur

Feuer und Freizeit hat ein unfassbares Spektrum unterschiedlicher musikalischer Stile. Zeugnis der jahrelangen Produktion der Platte oder Vielfältigkeit des eigenen Geschmacks?

Beides. Über die Jahre hat man immer einen anderen Schwerpunkt gesetzt, der sich natürlich auch nach der Veränderung des eigenen Geschmacks richtete. Mal habe ich sehr viel Blues gehört, Micha mehr Elektrogefrickel. Wenn ne neue Radiohead Platte kam, hat einen die beeinflusst oder es gab ne Woche nur Wu Tang oder Beck. Natürlich sind das jetzt nur ein paar Beispiele aber so kam diese Bandbreite zustande. Ich will jetzt nicht behaupten, dass wir wie ne Mischung aus Radiohead und Beck klingen. Aber wenn man jeden Tag Blues im Auto hört denkt man, “Ey so ne Leiergitarre wäre mal geil“.

„Vielleicht morgen“, erzählt vom besonderen Morgen, der nicht besser werden kann. Wie sieht der denn für euch aus?

Ich kann jetzt nur für mich sprechen. Ich kann das gar nicht richtig benennen aber ein Tag ohne grosse Probleme,netten Begegnungen und einer Tätigkeit die einem Spass macht,ist schon Top.

Ich habe immer wieder das Gefühl als würde ich alten Songs von Freundeskreis lauschen. Welche Einflüsse findet man eurer Meinung nach auf Feuer und Freizeit wieder?

Erstmal Danke. Freundeskreis war in meiner Jugend ein Riesen Thema. Ich habe eigentlich ausschliesslich Hip Hop gehört. Die „Quadratur des Kreises“ kann ich heute noch auswendig. Aber Frage 5 beantwortet diese fast auch. Ich denke gerade alte Sachen haben es uns angetan und experimentelles Zeug. Boards of Canada, Robag Wruhme, Caribou sind genauso ein Thema wie Muddy Waters, Lightnin‘ Hopkins u.s.w.

Ihr blickt auf eine lange Bandgeschichte zurück. Wo soll es mit Team Amateur noch hingehen?

Das wird die Zukunft zeigen. Als Band haben wir ja gerade erst angefangen zu spielen und das wird sich entwickeln. Wir werden auf jeden Fall mit Caro und Max aufnehmen, nicht mehr nur zu zweit. Es wird bestimmt auch noch ein Nebenprojekt von Micha und Mir geben. Und ich mach dieses Jahr noch was alleine. Obwohl Micha da auch mitmischt. Es gibt genug zu tun.

Sicher sammeln sich viele tolle Storys über die Jahre an. Was ist das Kurioseste, das euch bisher widerfahren ist.

Das ist immer so ne Frage. Kurios fand ich unsere erste kleine Tour. Micha ist ja schon Mitte vierzig und ich ende 30. Da ist es schon lustig wie ne Schülerband im Transporter von Caros Papa durch die Republik zu eiern. Aber das gehört dazu und war sehr spassig.

Wo würdet ihr gerne einmal auftreten und mit wem?

Ne schöne Welttournee als Radioheadsupport wäre nicht zu toppen.

Die ultimative Frage zum Schluss, bei der sich die Geister scheiden -­ Euer absoluter Lieblingssong?

Ich sage „Kann es sein“ und „Teenieschweissnebel“. Und „Ich summe“ der ist aber erst auf der nächsten Platte.

// Vielen Dank an Tim und Team Amateur für das Interview.

Mehr infos zu Team Amateur gibts hier: teamamteur.de

Wer noch mal reinhören mag, hier gibts die Single „Vielleicht morgen“ von Team Amateur:

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