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KYTES – Erstmal noch nen Pfeffi Jungs!

Ein Beitrag von Philipp
vom

Zwischendrin erzählten uns Kytes noch ihre Kennenlern-Geschichte. Im Prinzip krabbelten alle gemeinsam irgendwann einmal los, lernten sich über Fussballvereine und im Zeltlager kennen. In der achten Klasse, mit 14 Jahren also, dachten sich alle, wir müssen ne Band gründen. Geschlossen waren sich alle einige, „wir sind Spacken, also sollten wir The Spackens heißen“. Aber wie uncool klingt Spacken bitte auf deutsch? „Sprechen wir es doch einfach englisch aus“ – Prima Idee! Sie gaben aber zu, dass es den Spackens dann doch an Übung fehlte um erfolgreich durchzustarten. Einige Zeit später folgte dann Blind Freddy.

Wer ist Freddy und wieso ist Er blind?

Mit Blind Freddy schafften es Kytes hunderte Konzerte und Festivals zu spielen, gewannen einen Contest, spielten auf dem Rock am Ring und Rock im Park. Unterschrieben mit 15 einen Plattenvertrag bei nem Typen, der sich Geld bei seinem Zahnarzt gepumpt hatte. Machten einiges richtig und vieles falsch. Musikalisch waren sie enorm frei – von Blues über Indie zu Balkan war alles dabei. Damit soll mit Kytes nun Schluss sein.

Tim: Wir haben coole Sachen erlebt, aber man hat uns als Schülerband kennengelernt. Viele sagten immer, hey die habe ich schon in der zehnten Klasse gesehen, die sind eigentlich echt gut. Aber man ist nie so richtig von diesem Schülerband Image weggekommen. Und irgendwie auch nicht aus München. Wir wollen einfach weiter raus und nicht nur in München bleiben. Außerdem haben uns immer alle gefragt, warum zur Hölle heißt ihr Blind Freddy? Wer ist denn von euch blind und wer ist Freddy?

Michi: Genau und mit dem neuen Namen ist nun alles anders gestrickt. Ein neues Konzept, ein neues Image, einfach ein bisschen mehr drüber nachdenken wie man gewisse Dinge angeht und umsetzt. Außerdem muss jeder von uns mal langsam schauen, mache ich die Scheiße jetzt nochmal richtig und versuche damit Geld zu verdienen oder fangen wir jetzt an in nen anderen Job zu gehen oder zu studieren.

Kerim: Ein anderes Beispiel, wir haben eine finanzielle Förderung vom Staat bekommen. Damit haben wir uns in ein Studio eingebucht. Das muss man sich mal überlegen, da wurde im Stundentakt abgerechnet. Da kann man schon gar nicht gewinnen! Wir haben nichts aus der Studiosession mitgenommen, außer dass wir das ganze Geld aus der Förderung verpulvert haben.

Puuh, aber ihr seid hier und echt gut gewesen. Ich würde vorschlagen, erstmal ne Runde Pfeffi oder?

Zeitdruck macht sich breit – ein Buddy der Band will reinhauen. Uns werden noch fünf Minuten geschenkt (es folgten ab hier noch 22 weitere Minuten). Wir sprachen noch einmal über den Auftritt im Rosis Berlin im Rahmen der Berlin Independent Night. Wie sie sich gefühlt haben und wie wir es wahrgenommen haben. Fachsimpelten über Fifa und Lieblingsmannschaften (Kytes einstimmig FC Bayern München, sehr sympathisch). Über AnnenMayKantereit als extrem geile Band mit ner krassen Röhre. Camping auf dem MS Dockville und die Foals als aktuelle Inspirationsquelle.

Wann kommt euer Album?

Thommy: Im Sommer nächsten Jahres. Vermutlich. Aber erst einmal müssen wir jetzt ins Studio gehen und weiter aufnehmen. Damit ihr aber nicht so lange warten müsst, unsere EP ist bald draußen und wenn ihr dann zu uns kommt, in den Magnet Club am 06.11, dann könnt ihr euch die direkt mitnehmen und das Giesinger Bräu auch!

Super! Machen wa so. Jetzt sagt mal, was macht ihr neben der Musik eigentlich?

Kerim: Ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen Kontraprogramm. Aber ich bin hoffentlich bald fertig und dann gibts nur noch Musik.

Musik ist mehr Hingabe als Opfern

Tim: Ich habe eine Ausbildung bei Sony Music, also dem Major Label, gemacht. Als Kaufmann für audiovisuelle Medien. Da bin ich jetzt im Juli auch mit fertig geworden. Die wollten mich auch gerne als Projektmanager oder so übernehmen. Aber ich habe gesagt neee, ich will jetzt mit der Band voll durchstarten.

Thommy: Ich arbeite in einer Werbeagentur und studiere nebenher Grafikdesign. Aber Schwerpunkt ist für mich die Musik, ganz klar!

Michi: Jede freie Minute gehört der Musik. Darunter leiden mittlerweile echt auch die Freunde. Die sind dann auf der Wiesn bspw. und wir sind dann im Studio oder auf Tour in Berlin oder sonst wo. Wir können dann halt nicht wie Freunde an der Isar chillen. Würden wir auch gerne, aber wir müssen halt auch in den Proberaum. Aber wir wollen jetzt auch nicht rumheulen. Es ist ja geil, wir lieben ja die Musik. Das ist eher Hingabe als Opfern.

Kommen wir langsam zum Ende. Was ist eure Lieblingsband? All Time Favourit!

Michi: Mando Diao
Kerim: Die Beatles
Thommy: Kasabian
Timothy: hmmmmm, ich find das endschwer.
Thommy: Ne warte, ich revidiere – Metallica
Kytes: OOOOOOH
Thommy: Ja wegen der Scheiße mache ich Musik.
Timothy: Das haben mir meine Eltern als Kind vorgespielt und ist heute immer noch geil – Police

Und wie würde ein Abend mit eurer Lieblingsband aussehen?

Thommy: Ich würde anfangen zu flennen, ernsthaft.

Tim: Ich glaube das wäre eine Enttäuschung sie zu treffen. Habe da Videos von Proben gesehen und glaube die sind ziemlich kompliziert.

Kerim: Wenn ich mit den Beatles abhängen würde, würde ich vermutlich tausende Fragen fragen und „Something“ von George Harrison spielen wollen. Weil ich vor ein Paar Jahren auf nem Paul McCartney Konzert war. In Erinnerung sprach Paul über seinen Freund George und diesen Song, ehe er ihn auf einer Ukulele spielte. Seitdem bekomme ich die Scheiße nicht mehr aus dem Kopf.

Michi: Wir haben Mando Diao schon getroffen. Das ist das Ding. An meinem 18 Geburtstag und Backstage dann auch mit Jan Delay. Dem haben wir sogar noch ne Platte geschenkt und er meinte „Ah Jungs ich glaub des taugt mir nicht“ und wir meinten “ na hörs dir vielleicht mal an“ – „Na was machts ihr denn? So Indie oder?“ „Ja schon“ „Ja hab ich ja gesagt, dass mir das nichts taugt.“ Aber wenn ich mit Mando Diao was machen kann, dann möchte ich mit denen einfach Songs schreiben.

Letzte Frage! Welche Frage würdet ihr gerne mal gestellt bekommen?

Timothy: Puuuuh, schwer. Kompliment erstmal an euch als Interviewer, dass ihr nicht gefragt habt wieso wir Kytes heißen. Ich muss sagen, ich rede einfach verdammt gerne über Musik die uns taugt, weswegen ich das Interview echt sehr angenehm fand. Aber ich könnte jetzt keine Frage nennen, die ich unbedingt mal hören möchte.

Kerim: Die Besten sind eigentlich die, die man nicht schon kennt, über die man mal nachdenken muss und Freude machen. Weils erfrischend und überraschend sein kann.

Thommy: Die abgefucktesten Fragen sind halt so – Wie seid ihr auf euren Namen gekommen? Wie lange gibts euch schon?

Jungs danke – scheiße das waren jetzt 47 Minuten. Vielen Dank für eure Zeit. Es war echt nice.

Kytes: Gerne gerne, wir sehen uns im Magnet Club

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