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Arkells über Frank Turner, Trump und Karaoke

Ein Beitrag von Debjay
vom

Kurz vor ihrer Deutschlandtour, stand uns Sänger Max Kerman von Arkells Rede und Antwort zum neuen Album „Rally Cry“, der Tour mit Frank Turner & The Sleeping Souls, dem Crashen einer Karaoke-Bar in Toronto und was Trump mit all dem zu tun hat.

Arkells Pressefoto 2018
© Matt Barnes

herzmukke: Ihr habt im Juni eurer eigenes kleines Festival veranstaltet und vor 24000 Leuten in Hamilton gespielt. War dies die größte Headline-Show, die ihr bisher gespielt habt?

Max: Ha, ja – bei weitem. Es war ein ganz besonderer Tag. Es fühlte sich an, als ob die ganze Stadt auf die eine oder andere Weise beteiligt gewesen wäre. Wir müssen das Line-Up kuratieren und die Organisation für den Tag durchplanen. Wir hatten einen Künstlerflohmarkt vor dem Stadion und eine gemeinschaftliche Fahrradtour. Diese Art von Kontrolle zu haben, war etwas Neues für uns, und wir waren sehr froh darüber.

Wir versuchen, das Beste aus jeder Show zu machen

Siehst du euch in Zukunft mehr Stadionshows spielen? Wie ist es im Vergleich zu einer intimen Clubshow?

Wir sind einfach nur glücklich, im Spiel zu sein, weißt du? Wir versuchen, das Beste aus jeder Show zu machen, die wir spielen. Wir machen immer noch viele Supporttouren und die Chance dabei neue Fans zu gewinnen, kann genauso lohnend sein wie die Rolle des Headliners. Schwitzige Clubshows sind aber einige meiner liebsten Erinnerungen mit der Band. Für uns dreht sich alles um die Energie im Raum, unabhängig von der Größe des Veranstaltungsortes.

Felix Hagan & The Family werden bei zu allen Terminen in Europa dabei sein. Wie habt ihr die Band kennengelernt und warum habt ihr sie als Support ausgewählt?

Wir lernten Felix kennen, als er mit Frank Turner & The Sleeping Souls Keyboard spielte. Matt, der Keyboarder von The Sleeping Souls, war im Vaterschaftsurlaub, und Felix sprang für ihn ein, als wir zusammen in Nordamerika unterwegs waren. Er ist ein reizender und talentierter Kerl. Als wir herausfanden, dass er seine eigene Band hat, haben wir sie uns angesehen. Sie haben dann mit uns in London gesielt und wir waren so begeistert, dass wir sie einfach fragten, ob sie nicht die ganze Tour machen könnten.

Wie war es eigentlich, mit Frank Turner zu touren und wie hat sein Publikum auf euch reagiert?

Frank ist der Beste. Wenn es um Musik geht, sind wir wie bei der Geburt getrennte Brüder. Ich habe so viel von ihm als Künstler gelernt, und ich denke, Arkells haben auf eine gewisse Weise auch auf ihn abgefärbt. Seine Crowd kommt immer zeitlich zu den Shows und sie haben Bock auf den Support, weil sie wissen, dass Frank sie selbst ausgewählt hat. In Kanada war Frank dann unser Support und unser Publikum liebte ihn. Es war die perfekte Tour.

Als ich euch das letzte Mal in Berlin gesehen habe, habt ihr mehr als 2 Stunden gespielt (und der Gig fing erst um Mitternacht an). Habt ihr vor, diesmal euren eigenen Rekord zu brechen?

Haben wir das? Das ist ein bisschen schockierend – normalerweise tangieren wir unser Publikum nicht länger als 2 Stunden! Ich hoffe, es hat sich gelohnt!

Auf welchen neuen Song freust du dich am meisten bei der Tour?

Wir haben alle neuen Songs auf dieser Amerika-Tour einstudiert. Sie alle fühlen sich live fantastisch an, aber “Eyes On the Prize” zeichnet sich als ein echtes Highlight im Set aus, genauso “Show me, don’t tell me”.

Arkells haben sich mit jedem Album weiterentwickelt. Rally Cry klingt größer denn je und hat viel Funk und Soul-Vibes. Was waren eure Hauptinspirationen?

Wir haben so viele Einflüsse, wenn wir aufnehmen. Auf jeden Fall Frank Turner und Fleetwood Mac.

Es ist eine ziemlich interessante Zeit, in der wir gerade leben

„People’s Champ“ und „American Screams“ haben eine starke politische Konnotation, kannst du uns ein wenig mehr darüber erzählen, was diese Songs inspiriert hat?
Wir neigen dazu, über die Gemeinschaften zu schreiben, von denen wir ein Teil sind, und über die Menschen und Orte, die wir auf unseren Reisen sehen. Wir verbringen viel Zeit in Amerika und die politische Szene in Amerika bietet viel Futter für das Songwriting. Es ist eine ziemlich interessante Zeit, in der wir gerade leben, und wir sind leidenschaftlich daran interessiert, Geschichten zu erzählen, die nuanciert sind und die verschiedenen Teile der menschlichen Natur zeigen.

“People’s Champ” handelt von einem Demagogen – jemandem, der Angst nutzt, um Spaltung zu erzeugen – meiner Meinung nach das Gegenteil von Führung. In diesem Fall beziehe ich mich auf Trump. “American Screams” handelt von der hysterischen Natur der politischen Debatte und davon, dass niemand so sehr daran interessiert zu sein scheint, gemeinsam voranzukommen.

Warum ist “Knocking at the Door” eigentlich nicht auf dem Album?

Es wurde weltweit digital veröffentlicht. In Kanada war es außerdem auf der Deluxe-Version von “Morning Report”, so dass wir nicht wussten, ob wir es für “Rally Cry” noch mal verwenden dürfen.

Kurz bevor „Rally Cry“ veröffentlicht wurde, habt ihr eine Popup-Party in einer Karaoke-Bar in Toronto gemacht. Wollt ihr das in Berlin auch machen? Es gibt da ein eine sehr coole Karaoke-Bar in der Nähe des Bi Nuu.

Ha, bring mich nicht auf verrückte Ideen!


Arkells sind im November auf Deutschlandtour. Alle Termine und eine Ticket-Verlosung findet ihr hier.

Arkells Tourtrailer

Arkells – People’s Champ (Live At The Rally)



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