Man liebt es oder man hasst es: Das Lollapalooza-Festival. Nun mittlerweile seit fünf Jahren in Berlin, feiert das internationale Festival dieses Jahr bereits ein kleines Jubiläum in der Hauptstadt. Wir waren vor Ort als es am 7. und 8. September im Olympiastadion in Berlin stattgefunden hat.
Die Organisation
Allerdings wurde die letzten Jahre oft und viel an dem Festival kritisiert – sei es mangelnde Optionen zur An- und Abreise , das Line-up oder, dass lange kein passender Veranstaltungsort gefunden werden konnte. Das scheint mittlerweile alles behoben: 2019 fand das Lollapalooza das zweite Mal im Olympiapark statt und an beiden Tagen verliefen An- und Abreise problemlos. Auch Bändchenvergabe, der Einlass und das Aufladen des Geld-Chips ging recht zügig ohne große Warteschlangen. In dieser Hinsicht wurde alles richtig gemacht.
Als einziger Kritikpunkt an der Organisation bleiben die Spielzeiten der Bands. Die Künstler auf den beiden Hauptbühnen, die zwar nebeneinander standen, aber doch ein gutes Stück weit auseinander waren, sind nahtlos ineinander übergegangen. Mal eben aus dem ersten Wellenbrecher raus, um schnell rüber zu huschen war so nicht möglich. Oft hat es fast 20 Minuten gedauert aus der Menge rauszukommen, weil die einen Fans gehen wollten und weitere sich für den nächsten Act reingedrängt haben. Bei Billie Eilish hat es fast 30 Minuten gedauert von vorne weg zu kommen. Dann ist es natürlich uncool, den Start der anderen Band zu verpassen. 15 Minuten Pause zwischen jedem Auftritt wären nicht schlecht gewesen.
Das Line-up und die Highlights
Das Line-up hat uns im Großen und Ganzen gut gefallen. Trotzdem wirkte der eine oder andere Act des Wochenendes deplatziert. Wieso z.B. waren Swedish House Mafia Headliner? Kings of Leon, die ihr letztes Album 2016 herrausgebracht haben, haben ein sehr gutes und langes Set abgeliefert. Auch Kraftklub haben seit über einem Jahr kein Konzert mehr gespielt, geschweige denn ein Festival und ein neues Album ist auch nicht in Sicht. Dennoch spielten sie als Headliner. Wie man Kraftklub kennt, war es ein geiler Auftritt. Ihre Konzerte sind immer ein Full-Body-Workout.
Twenty One Pilots haben den Samstagabend richtig abgerissen. Es war das erste Mal, dass ich das amerikanische Duo live gesehen habe und obwohl ich wusste, dass die beiden eine geile Liveshow machen, war ich trotzdem überrascht. Als Sänger Tyler dann noch seine Ehefrau auf die Bühne geholt hat, um zu verkünden, dass sie schwanger ist, war alles vorbei. Ein sehr geiler Auftritt einer sehr geilen Band.
Mein persönliches Highlight – und wie soll es auch anders sein – war Billie Eilish. Ich stand bei ihrem Auftritt vor dem ersten Wellenbrecher und neben mir haben reihenweise kleine Mädchen geweint, als Billie (ebenfalls noch ein kleines Mädchen) die Bühne betreten hat. Und ganz ehrlich? Ich kann es ihnen nicht verübeln. Die Amerikanerin schafft es einfach jeden in ihren Bann zu ziehen und ich war verwundert, dass Scooter zur gleichen Zeit Zuschauer hatten, denn ohne es überprüft zu haben, würde ich behaupten, dass Billie am Wochenende die meisten Zuschauer hatte.
An Pop-Queens hat es nicht gemangelt: Der Samstag startete mit dem Auftritt von Ilira, während Sonntag mit dem Auftritt von Allie X startete. Beides waren super Auftakte für den Rest des Tages. Auch Rita Ora hat eine wunderbare Show hingelegt. Ich freue mich schon auf das nächstes Jahr. Weiter so Lollapalooza und auf die nächsten fünf Jahre!
Fotos: Thomas Tiefseetaucher