City and Colour berührt die Herzen seiner Fans

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Am 10. Februar spielten City and Colour in Berlin in Huxleys Neuer Welt. Wir waren bei dem emotionalen Abend dabei als Dallas Green sein neuestes Album „If I Should Go Before You“ präsentierte

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© Jonas Amelong // City and Colour in Huxleys Neuer Welt

Lucy Rose liefert auch auf der großen Bühne eine tolle Show ab

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© Jonas Amelong // Lucy Rose in Huxleys Neuer Welt

Bevor City and Colour die Bühne des Huxleys betrat, durfte Lucy Rose mit ihrer Band ihr Können vor dem Publikum der Neuköllner Halle beweisen. Lucy Rose ist sicher bei vielen auch keine unbekannter Act, nachdem sie mit ihren inzwischen zwei Alben schon mehrmals in Deutschland war und auch in England auf den größten Festivals spielte. Ich wundere mich schon länger, warum sie nicht auf größeren Bühnen spielt und an dem Abend bewies sie, dass sie auch dort fabelhaft zu Recht kommt. Das honorierten auch die Fans. Manche sangen sogar fröhlich ihre Texte mit. Sehr zur Überraschung von Lucy Rose – die eigentlich davon ausging, dass sie niemand kennen würde. Aber irgendwie macht sie diese bodenständige Art auch sehr sympathisch. Nach circa eine halbe Stunde war dann auch schon Schluss. Ich hätte sie mir auch noch eine Weile länger anhören können. Lucy Rose bedankte sich gefühlte tausendmal und überließ City and Colour die Bühne des Huxleys.

Die Vergangenheit Dallas Greens erkennt man am Publikum

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© Jonas Amelong //City and Colour in Huxleys Neuer Welt

Ursprünglich startete Dallas Green City and Colour mal als kleines Solo-Nebenprojekt. Seine eigentliche Tätigkeit ging er bei Alexisonfire als Gitarrist nach. Inzwischen gibt es die Post-Hardcore-Band nicht mehr und Dallas kann sich vollständig auf City and Colour konzentrieren. Doch seine alte Fans haben ihn nicht vergessen. Das merkte man zumindest an dem Publikum, welches durchs Huxleys wilderte. Man konnte eine große Mange an schwarzer Kleidung, Flash-Tunnel und großflächigen Tattoos bewundern. Musikalisch hat City and Colour aber nicht mehr viel mit der Vergangenheit von Dallas zu tun. Er lässt es nun eine ganze Nummer ruhiger angehen und das merkt man spätestens bei seinem Opener „Woman“. Der Fokus der Setlist lag ganz klar auf den 2015 erschienenen „If I Should Go Before You“ – das ca. die Hälfte des Abends ausmachte. Ursprünglich startete City and Colour mal als reines Soloprojekt. Doch für Live-Performance schnürt Dallas einige Hochkaräter um sich z.B. Dante Schwebel. der auch Dan Auerbach mit seiner Gitarre unterstützt und natürlich Jack Lawrence, der durch etliche Indie-Bands wie beispielsweise „The Raconteurs“ bekannt ist.

City and Colour – andächtig und emotional

Live ist City and Colour irgendwo zwischen wehleidigen Blues und verträumten Folk einzuordnen. Das Kernelement der Show ist aber ganz klar die Stimme von Dallas Green. Mal hoch, mal tief – Dallas beherrscht das ganze Repertoire und nimmt das Publikum mit in eine Welt ganz weit entfernt vom Huxleys. Abseits der Songs setzt der Frontmann von City and Colour seine Wörter sehr bedacht ein und wirkt fast schüchtern. Aber wenn er in seinem Element ist, reist er das Publikum mit. Da wird sich ans Herz gefasst, die Augen geschlossen und einfach nur der Moment genossen. Nach 13 Songs ist dann erstmal Schluss. Doch dann kommt Dallas noch mal auf die Bühne. „Day Old Hate“ und „Northern Wind“ spielt er komplett alleine, erst bei „The Moment“ stößt die Band wieder dazu und schließt den Abend mit „Hope for Now“ ab. Keine Frage – City and Colour hat es geschafft, dass den Zuschauern diese wunderbare Konzert sicher in Erinnerung bleiben wird.

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Hi, ich bin Jonas ...

und seit frühester Kindheit großer Musikfan. Angefangen mit den väterlichen Platten der Beatles, entdeckte ich später Oasis und die Arctic Monkeys. Seitdem laufen wöchentlich die neuesten Indie-Songs durch meine Kopfhörer. Ab und zu sogar nicht-britisch und ohne Gitarre. Wenn ich nicht gerade auf Konzerten bin, schreibe ich meine Masterarbeit oder versuche Gitarre spielen zu lernen. Hilfe gerne willkommen!