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Foals im Kesselhaus Berlin – einmal einheizen bitte!

Ein Beitrag von Jonas
vom

Am 08.09.2015 stattete die britische Band rund um Yannis Philippakis Berlin nach circa zwei Jahren abstinenz wieder einen Besuch ab, um ihr neues Album „What Went Down“ zu präsentieren. Ort des Geschehens war das Kesselhaus Berlin in der Kulturbrauerei. Eine Location, die vielleicht sogar eine Nummer zu klein gewählt wurde. Zahlreiche Fans suchten noch kurzfristig mit Schildern nach Tickets. Andere wurden gar Opfer von Schwarzmarkt-Karten und am Einlass abgewiesen.

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© Jonas Amelong

Es gibt Bands, die bringen ein grandioses Debütalbum raus und zerren davon ewig. Auf jedem Konzert über Jahre hinweg werden dieselben Songs gespielt. Foals sind da anders. Die fünfköpfige Band aus Oxford wächst mit jedem neuen Album ein Stück mehr. So ist es auch nicht verwunderlich, dass relativ viele neue Lieder gespielt wurden. Gleich zu Beginn goss die Band mit „Snake Oil„ mächtig Öl ins Feuer. Das Kesselhaus Berlin machte seinem Namen alle Ehre. Doch es sollte noch heißer werden. Noch in der ersten Phase wurde die zweite Single des aktuellen Albums „Mountain At My Gates“ und der Indie-Dancefloor-Evergreen „My Number“ gespielt und brachte die Menge zum ekstatischen Tanzen. Das emotionale Highlight des Abends bildete „Spanish Sahara“. Schon auf Platte ein Werk für die Ewigkeit. So ist es live sogar noch ein Stück besser.

Große Gesten, größere Sprünge

Yannis ist ein Frontmann, wie er im Buche steht. Ein Mann der großen Gesten, der das Spiel mit dem Publikum ausgezeichnet beherrscht und jedem Anwesenden im Kesselhaus Berlin das Gefühl gibt hier Teil von etwas Besonderem zu sein. Insgesamt bestand die Setlist aus 13 Songs. Doch wer jetzt denkt der Abend mit Foals war nur ein kurzes Intermezzo muss enttäuscht werden. „Inhaler“ – das Ende der regulären Setlist war ein nicht enden wollender Genuss. In der Zugabe folgte das kraftvolle „What Went Down“ der Titelsong und die erste Single des aktuellen Albums. Spätestens jetzt tobte auch der ruhigste Zeitgenosse. Den Abschluss des Abends bildete mit „Two Steps, Twice“ einen Song für Nostalgiker, ein Stück aus Foals-Debüt. Yannis war nicht mehr aufzuhalten, stagedivte durch die komplette Halle und sprang zu guter Letzt von hinteren Geländern aus drei Meter Höhe in die Publikumsmassen. Die Band hinterließ ein euphorisches Publikum. Wer sich vorher fragte, warum Foals beim NME-Award schon mehrmals als beste Live-Band unseres Planeten nominiert war, der hat spätestens Gestern die Antwort erhalten. Foals im Kesselhaus Berlin. Eines der Konzert-Highlights des Jahres.

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