Thirty Seconds to Mars sind nach über vier Jahren Pause nochmal für ein Konzert in Deutschland gewesen und haben die Hütte ordentlich abgerissen. Wie es war, erfahrt ihr hier!
Man nehme eine international erfolgreiche Rockband, die lange Pause gemacht hat, eine Handvoll ausgewählter Fans und packt sie in eine kleine Location, während für den Rest der Fans ein Livestream zur Verfügung gestellt wird – et voila, der perfekte Abend ist geschaffen. Und perfekt war der Samstagabend in der Tat. Pünktlich um neun standen Thirty Seconds To Mars auf der Bühne. Leider ohne Drummer Shannon Leto, der wohl aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte. Obwohl das für einige der Fans bestimmt traurig war, hat die Band den Auftritt auch ganz gut ohne ihn gemeistert. Was folgte waren 75 Minuten voller Abwechslung, Witzen und Spaß.
Das Leben ist (k)ein Wunschkonzert
Bereits beim zweiten Lied wurden die Fans aufgefordert sich hinzusetzen und die ersten Konfetti-Schüsse haben auch nicht lange auf sich warten lassen. Man könnte sagen, dass die Setlist quasi in „Stimmungspakete“ gedrittelt wurde:
Im ersten Drittel wurden Stimmungsmacher wie „Kings and Queens“ und „Up in the Air“ gespielt, die der Menge so richtig einheizten. Im zweiten Drittel hingegen wurde es etwas ruhiger. Jared Leto, alleine auf der Bühne, packte die Akustikgitarre aus, die er aber schnell abgab um mit dem Publikum zu interagieren, was er wirklich den gesamten Auftritt getan hat. Plötzlich wandelte er die Setlist zu einem Wunschkonzert um und forderte die Fans auf, Songs zu nennen, die sie hören wollen. „Attack“, „From Yesterday“ und „Night of the Hunter“ wurden daraufhin kurz angespielt. Das Publikum glänzte mit Textsicherheit, aber Letos Stimme, wenn er plötzlich A cappella einen Song anfing, bewies einmal mehr, dass er nicht nur als Schauspieler Talent hat.
Fick dich, Jared!
Zwischendrin bekam Band ein wenig Nachhilfe in Deutsch. Das gesamte Publikum schrie auf Nachfrage von Leto „Fick dich“, was als Außenstehender bestimmt lustig klang. Spielerisch empört meinte Leto, dass wir nicht gleich ausfallend werden sollen. Im letzten Drittel wurde nochmal alles gegeben und der Abend fand mit „Closer to the Edge“, wozu einige Fans auf die Bühne geholt wurden und einer zweiten Ladung Konfetti, ein Ende.
Ich persönlich lege immer viel Wert darauf, dass Bands viel mit ihren Fans während Konzerten kommunizieren. Klar ist viel davon ums Maul geschmierter Honig, der jeden Abend ausgepackt wird, aber für einen kurzen Moment fühlt man sich als Fan doch besonders bei solchen Liebeleien. Thirty Seconds to Mars haben am Samstag definitiv bewiesen, dass die Pause gut getan, ihnen aber keinerlei Abbruch beschert hat. Denn ihre Liveshows sind, ob klein oder groß, immer was ganz Besonderes. Vielleicht oder gerade weil die Songs auf die Teilnahme des Publikums angewiesen sind oder einfach, weil Thirty Seconds to Mars wissen wie es geht.
Für alle, die neugierig sind und sich den Auftritt nachträglich anschauen wollen, ist der Livestream abrufbar auf der Magenta-Musik-360 Seite.
Thirty Seconds to Mars live bei den Telekom Street Gigs
https://youtu.be/bmxjXMpJKcQ