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Django Django zelebrieren Ende ihrer Europa-Tournee im Postbahnhof

Ein Beitrag von Jonas
vom

Nachdem Django Django bereits während der Festivalsaison die Besucher des Dockville und Melt Festivals verzauberten, statteten die vier Londoner am vergangen Mittwoch auch Berlin einen Besuch ab. Im Postbahnhof oder seit neuestem auch PBHF-Club genannt, wurden u.a. die Werke des neuesten Albums „Born Under Saturn“ präsentiert.

Django Django im Berliner Postbahnhof
© Jonas Amelong

Fast pünktlich kamen David Maclean, Vincent Neff, Jimmy Dixon und Tommy Grace auf die Bühne. Als Zuschauer brauchte man nicht lange, um zu erkennen, dass hier keinen typischen Rockstars vor einem stehen. Die vier ehemaligen Kommilitonen sind Musik-Nerds, wie sie im Buche stehen und erinnern auf den ersten Blick an die drei Typen aus dem Plattenladen aus Nick Hornbys „High Fidelity“. Menschen, wie du und ich. Menschen, die Musik einfach lieben.

Manchmal wie im Schulunterricht

Die Distanz war demzufolge sehr gering. Um das Genre, was Django Django abliefern zu beschreiben, braucht man mehr als ein Wort. Auf jeden Fall sind deutliche 60s-Surf-Einflüsse á la Beach Boys und 90s-Madchester-Rave-Einflüsse á la Stone Roses zu hören. Mächtige Synthesizer-Sounds treffen auf die klassiche Rock-Combo mit Gitarre, Bass und Drums. All das liefert eine extreme tanzbare Geräuschkulisse. Unterstützt wird dies noch von allerlei kleineren Instrumenten, wie Glocken oder Ratschgurken. Die einen als Zuschauer ein bisschen an den schulischen Musikunterricht erinnern lassen.

Grundsätzlich ist der Sound noch mal um einiges energischer und mitreißender als auf der Platte. Das liegt einerseits am Frontmann Vincent Neff, der das Publikum immer wieder einheizt, aber andererseits auch daran, dass das Schlagzeug von David Maclean, der auch als Produzent und Songwriter mitwirkt, live deutlich dominanter ist.

Die passen in keine Schublade

Eingerahmt von neuen Stücken, wie „Shake and Tremble“und „First Light“ und alten Hits wie „Default“ und „Life’s a Beach“, bildete vor allem „Slow West“ die Überraschung des Abends. Der Song, der den Abschluss des gleichnamigen Michael-Fassbender-Film bildet, kommt ohne Synthesizer-Verstärkung aus. Hier zeigen die vier Londoner, dass sie durchaus auch in der Lage sind einen kraftvollen Folk-Song zu schreiben. Man sollte sie also keinesfalls in eine Schublade stecken.

Mit ihrer Zugabe rund um „Silver Rays“ und „Pause Repeat“ verwandelte Django Django den Postbahnhof endgültig in eine Dance-Sauna. Vincent fragte die Leute, wo sie in Berlin gut ihren Tour-Abschluss feiern könnte. Man sollte sich auf jeden Fall nicht wundern, wenn die vier sympathischen Londoner selbst jetzt noch auf ihre sympathische Art und Weise durchs Sisyphos, Berghain und Co tanzen. Sie hätten es sich auf jeden Fall verdient. Django Django im Postbahnhof ein einmaliger Abend und ein glorreicher Tourabschluss. Gerne wieder!

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