Britpop kann mehr als Oasis und Blur. In den Neunzigern waren Pulp eine der wichtigsten Bands Großbritanniens und Jarvis Cocker eine wahre Ikone. In der Dokumentation „Pulp: A Film About Life, Death & Supermarkets“ wird die Band vor ihrem letzten Konzert in ihrer Heimatstadt Sheffield begleitet.
Ende der Siebziger gründet ein dürrer, schüchterner Typ mit dicker Hornbrille eine Band namens „Arabicus Pulp“. Er tut das vor allem, um beim anderen Geschlecht zu landen. Doch bis es soweit ist, vergeht einige Zeit. Erst im Jahr 1987 (inzwischen als Pulp) findet die Band ein festes Line-Up. Mitte der Neunziger folgt mit dem Kultalbum „Common People“ der absolute Durchbruch. Jarvis Cocker wird neben den Gallagher-Brüdern und Damon Albarn von Blur einer der Poster-Boys der Britpop-Szene. Doch mit dem Ruhm kommt der schräge Pulp-Frontmann nicht wirklich klar. Auch deshalb folgt das düstere und nicht wirklich mainstream-taugliche „This Is Hardcore“. Der kommerzielle Erfolg bleibt hinter den Erwartungen zurück. Nach der nächsten Platte „We love life“ folgt eine Pause auf unbestimmte Zeit.
Erst im Jahr 2011 wird der schlummernde Riese wieder zum Leben erweckt. Jarvis Cocker trommelt seine alte Band wieder zusammen und gibt Comeback-Shows in ganz Europa. Leeds, Reading, Melt!, Sziget und Primavera – die Band spielt überall. Spätestens Ende 2012 soll aber endgültig Schluss sein. Diesmal mit einem gebührenden Ende. Hier setzt die „Doku Pulp: A Film About Life, Death & Supermarkets“ und begleitet die Britpop-Band und die Fans in ihrer Heimatstadt vor den letzten Gig in Sheffield. Die Doku zeigt auf erstaunliche Art und Weise wie viel Jarvis seiner tristen Heimatstadt im Norden Englands und seinen Bewohner mit seiner Musik und seinen Texten gibt. Ganz egal ob bei den Ladys im Altersheim oder den jungen Menschen voller Träumen: Pulp ist allgegenwärtig. Die Doku ist noch bis Freitag, den 21. Juli in der ARTE-Mediathek verfügbar. (Hier gehts zur Dokumentation)