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MS MR – ein Leben aus neon-orangen Tanzgeschichten

Ein Beitrag von Dani
vom

Vor einiger Zeit konnten wir sie in der „Kantine am Berghain“ erleben. Kurz darauf haben sie sich erneut auf digitalen Wege in unseren Gehörgang eingeschleust. Und nun kam es auf dem Lollapalooza 2015 Berlin zum aufregenden Treffen mit den beiden Chaoten aus dem MS MR Paralelluniversum. Welch außergewöhnliche Geschichten sie mitgebracht haben, könnt ihr jetzt nachlesen.

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© MS MR / Sony Music

Auf der High School habe ich Rammsteins „Du hast“ performt

In einer knappen Stunde steht ihr Beiden hier auf der Bühne. Wie fühlt es sich an, auf dem ersten Lollapalooza in Berlin zu spielen?

Max: Wir freuen uns sehr darüber. Wir lieben Berlin und haben schon ein paar Mal in Chicago fürs Lollapalooza gespielt und es war immer eine sehr gute Show. Es ist einfach eine Kombination aus vielen verschiedenen Dingen, die wir mögen.

Lizzy: Es ist schön, das erste Jahr dabei zu sein und wer weiß, vielleicht spielen wir in zwei oder drei Jahren sogar als Headliner am Lollapalooza in Berlin. Was sagt ihr dazu?!

Das wäre super!

Gibt es hier auch einige deutsche Künstler, die ihr kennt und mit denen ihr gerne zusammen auftreten wollen würdet?

Lizzy: Mmmhhh, ich überlege gerade…

Max: Mmmhh wir kennen so viele dänische und schwedische Künstler…

Ich wette ihr kennt Rammstein!

Max: Ja, na klar! Meine Schwester und ich haben an unserer High School bei einer „Lip Singing Competition“ mitgemacht und „Du hast“ performt. Unser Auftritt wurde zu einer der berühmt berüchtigtsten Darbietungen in diesem Jahr. (lacht)

Habt ihr Vorbilder?

Lizzy: Ich liebe Karen O und Conny Britton, in der Rolle als Tami Taylor in „Friday Night Life“. Sehr sehr cool.

Max: Ich mag Robin.

Lizzy, du wirst oft mit Florence verglichen. Was sagst du dazu?

Lizzy: Ich bin sehr geschmeichelt. Ich liebe sie, ich liebe sie wirklich sehr. Persönlich würde ich dieser Aussage zwar nicht zustimmen, da ich denke, sie ist eine viel besserer Sängerin als ich. Aber das Kompliment ist schon sehr sehr schön.

Ich habe euch schon einmal in der „Kantine am Berghain“ gesehen. Ihr habt durchweg mit dem Publikum agiert. Es hat wirklich Spaß gemacht euch zuzugucken. Man hat förmlich gespürt wie viel Spaß auch ihr habt. Was genießt ihr am Meisten auf der Bühne?

Max: Das Publikum mit in die eigenen Show einzubeziehen ist das Beste und macht am meisten Spaß.

Lizzy: Wir lieben es auf der Bühne so viel es geht zu tanzen. Es ist einfach großartig, wenn man merkt, dass das Publikum die eigenen Songs mitsingt. Vor allem, wenn man in einem fremden Land spielt, ist es einfach unglaublich zu sehen, dass die Leute die Songs trotz anderer Sprache mitsingen können.

Deutschland gehört definitiv zu den Favoriten

In der „Kantine am Berghain“ habt ihr gesagt, dass dies euer Lieblingsort für Konzerte sei. Stimmt diese Aussage oder was sind eigentlich eure Lieblingslocations?

Max: Deutschland gehört definitiv zu den Favoriten. Außerdem lieben wir Berlin. Wir hatten bisher leider noch nicht die Möglichkeit lange genug hier zu bleiben aber gespielt haben wir schon oft in ganz Deutschland, Hamburg zum Beispiel. Australien gehört aber auch zu einem unserer Lieblingslocations insgesamt gesehen.

Im Allgemeinen, mögt ihr lieber die kleinen Clubshows oder die größen Bühnen und Festivals wie das Lollapalooza? Und was genau mögt ihr dabei am meisten?

Lizzy: Es hat einige Zeit gedauert, um sich an das Touren zu gewöhnen, doch jetzt nach einigen Jahren lieben wir es einfach. Wir mögen es genauso, in den kleineren dreckigeren Clubs zu spielen, wie auch auf Festivals und größeren Bühnen, wo wir mehr Platz zum „Ausrasten“ haben. Manchmal macht es noch mehr Spaß, vor so vielen Menschen zu spielen, die uns nicht kennen, als in einer kleineren Location. Man kann so genau erkennen, wie gut man das Publikum mitreißt und das macht uns glücklich. Zu sehen wie diese Menschen vollkommen zufrieden unsere Konzert verlassen, ohne uns vorher gekannt zu haben.

Wer von euch braucht am längsten, um sich für einen Auftritt vorzubereiten?

(Beide lachen)

Lizzy: Wir denken beide, wohl immer der Andere.

MS MR Interview Lollapalooza Berlin 2015
© Daniela Jeschkeit

Habt ihr irgendwelche besonderen Rituale bevor es auf die Bühne geht?

Lizzy: Nicht wirklich. Eine Stunde vorher mache ich ein kleines Vocal Warm up. Das ist eigentlich auch schon alles, was ich regelmäßig tue. 

Was hat es mit dem Bandnamen auf sich? MS MR erklärt sich quasi von selbst, aber gab es da noch eine speziellere Bedeutung hinter?

Max: Nein eigentlich nicht. Es sagt genau das aus: MS MR. Außerdem fanden wir, dass es sich sehr schön graphisch umsetzten lässt und geschrieben gut aussieht. Wir sind ganz offensichtlich eine Frau und ein Mann und dies wollten wir damit aussagen, mehr nicht. Zusätzlich fanden wir es gut, dass es den Namen vorher noch nicht als Band gab.

Ihr scheint sehr extrovertiert nach Außen. Ist das nur Showbusiness oder eure natürliche Art? Wie kann man sich die Couchpotatoe Version von euch vorstellen?

(Beide lachen)

Lizzy: Ich glaube wir sind immer so. Sogar mein Couchpotatoe Outfit wäre eine neon orangene Nit-Zo Hose (ähnlich einer Harems Hose) oder etwas knall pink Flauschiges, sehr peinlich aber ich mag es.

Das ist echt cool. Sowas mag ich. (Beide lachen)

Wenn ihr euch auf der Bühne nicht verstellt, wirkt alles viel natürlicher und sehr sympathisch und genau das tut es auch.

Max+Lizzy: Thank you!

Ich wollte schon immer fliegen können

Und wo wir schon bei außergewöhnlichen Dingen sind, wenn ihr eine Sache sein könntet, was wäre diese und warum?

Max: Ich glaub ich wäre ein Vogel, weil ich dann fliegen könnte und ich wollte schon immer fliegen können.

Lizzy: Ich glaub ich wäre die Grand Central Station. Sie ist einer meiner Lieblingsplätze in New York. Man kann auf einen Schlag so viele verschiedenen Menschen kommen und gehen sehen, sehr interessant.

Also magst du es Menschen zu beobachten?

Lizzy: (Lacht) Definitiv!

Was ist deine natürliche Haarfarbe?

Lizzy: Ganz starkes dunkelbraun.

Hat es eigentlich einen Grund, dass du die deine Harre nun rot gefärbt hast?

Lizzy: Einfach um eine Veränderung zu haben. Ich hatte orange über einen längeren Zeitraum und rot war die Farbe, die ich persönlich immer haben wollte, es aber nie gemacht hab, also wurde es Zeit.

Gibt es noch andere Farben, die du gerne ausprobieren würdest?

Lizzy: Ja, ich werde meine Haare womöglich noch öfter färben, gelb zum Beispiel. Ich hatte noch nie gelbe Haare. Letztens habe ich jemanden mit neon gelben Haaren gesehen, vielleicht sollte ich dies demnächst einfach tun.

Und was ist mir dir Max? Vielleicht grün oder gelb?

Max: Wer weiß, gerade lasse ich meine Haare wachsen und will sie nicht ruinieren aber danach, man sollte niemals nie sagen. Ich behalte das mal im Hinterkopf.

In einem Interview habt ihr mal erwähnt, dass ihr von Medien besessen seid. Was meint ihr damit?

Max: Ich denke, wir sind beide sehr große Konsumenten von Medien aller Art. Viel von unserer Zeit verbringen wir online, schauen Filme, lesen Artikel etc. und ich glaube wir sind einfach neugierig und mögen Kunst in allen möglichen Formen, deswegen besessen von Medien.

Kommen wir zur letzten Frage: Habt ihr jemals über einen Plan B nachgedacht, falls es mit der Musik nicht klappen sollte? Vielleicht eine Karriere als von Medien besessene Talkshow Master?

Lizzy: Nein, ich hätte nichts als Plan B. Neben der Band leite ich ein Record Label. Da waren zwar immer Sachen, die ich machen wollte oder die ich gerne tue, aber jeweils nie so vordergründig, dass sie die Musik ersetzen könnten, stets nebenbei.

 

In diesem Sinne:

Vielen Dank MS MR, vielen Dank Lizzy und Max für euren herzlichen Empfang, eure Ehrlichkeit und die Zeit mit euch Beiden. Das Interview hat sehr viel Spaß gemacht und bitte bleibt immer so schön verrückt und einzigartig wie ihr seid.

MS MR – ganz arg geherzt auf Lebenszeit von Dani <3

Vielen Dank auch an Leila Benameur und Juliane Lüthy, ohne die dieses herzliche Interview nicht stattgefunden hätte.

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