Home / Konzert Reviews / Indie Rock / Bombay – die Niederländer eroberten das Rosis

Bombay – die Niederländer eroberten das Rosis

Ein Beitrag von Jonas
vom

Das Rosis galt schon immer als Geburtsstätte von großen Indie-Bands. Mumford & Sons und Two Door Cinema Club spielten hier ihre ersten Berlin-Gigs. Am 9.April war Bombay zu Gast. Hat das niederländische Trio auch das Potenzial zu etwas Größerem?

Einen ganzen Sack voller Equipment

bombay_berlin_rosis_review
Bombay / © Jonas Amelong

Bombay denkt man entweder an die indische Stadt, die heute Mumbai heißt oder im musikalischen Sinne an die britische Band Bombay Bicycle Club. Doch spätestens nach dem Auftritt im Rosis am 9. April wird sich Bombay auch als einzelner Begriff in das musikalische Gedächtnis der Anwesenden eingebrannt haben. Schon vor dem Auftritt war klar, dass es die Band absolut ernst meint – 4 Gitarre und riesige Pedalboards für den Gitarristen und Bassisten. Es wird ganz tief in die musikalische Effektkiste gegriffen. Kurz nach 12 ging es los. Mathias Janmaat, Gijs Loots und Lisa Ann Jonker betraten die Bühne. Das Rosis füllte sich und die Action konnte beginnen.

Bombay – doppelt hält besser

Bombay sind eine klassische Rock’n’Roll-Band, die es nicht nötig hat die Zuschauer zum Mitmachen zu animieren. Das klappt auch ohne Hilfe ganz gut. Das Trio holt alles aus seinen Instrumenten raus und greift ganz tief in die Effektkiste. Der Fokus der Show lag ganz klar auf den neuesten Album „Show Your Teeth“ – acht der elf Songs stammten von der Platte. Kein Wunder, so ist doch nur noch Sänger Mathias Janmaat vom Line-Up des drei Jahre alten Debüts übrig. Mit jedem Song spielte sich die Band etwas weiter ins Herz der Zuschauer. Die Füße wurden immer beweglicher und die Shirts immer verschwitzter. Das Highlight bildete ganz klar „Slow Motion“. Dann war das kurze, aber verdammt intensive Intermezzo auch schon vorbei. Doch das Publikum wollte noch mehr. Lisa Ann, Gijs und Mathias betraten mit den Worten „Normally we don’t do that“ nochmals die Bühne und fragte die Zuschauer ob sie nochmal den ersten oder nochmal den letzten Song hören möchte. Letztendlich spielte sie beide – „Sea“ und „Slow Motion“. Das Publikum ging noch mal ab. Keine Frage nach dem Abend hat die Band sicher einige neue Fans dazu gewonnen. Bombay ist eine explosive Liveband – die irgendwo zwischen britischen Post-Punk-Indie der 2000er und knisternden amerikanischen Lo-Fi-Klängen einzuordnen ist und von der Intensivität mit Bands wie Japandroids oder Cloud Nothings mithalten kann. Wenn sie weiterhin solche Live-Shows präsentieren wird es sicherlich nach oben gehen, auch trotz des Standortnachteils.

Video: Bombay – Slow Motion

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner