Ticket-Betrug bei Facebook: 5 Tipps gegen Fakes

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Wer bei Facebook unterwegs ist und für die eine oder andere Veranstaltung zusagt, hat mit Sicherheit schon des öfteren dubiose Ticketangebote im Veranstaltungsfeed gesehen. Vor allem ausverkaufte Veranstaltungen werden regelrecht von Betrügern überlaufen. Mit diesen Tipps tappst du nicht in die Falle.

Betrüger bieten bei Facebook gefälschte Konzert-Tickets an

© herzmukke

Egal, ob Billie Eilish, Sam Fender, Yungblud oder Rammstein –Tickets für ihre Konzerte sind begehrter denn je und die Veranstaltungen oft sofort ausverkauft. Hat man zu lange gewartet oder mal wieder kein Glück in der Warteschlange von Eventim gehabt, versucht man es wie viele andere auch in der Facebook-Veranstaltung. Wochen und Monate vor dem Konzert tummeln sich dort haufenweise Ticketangebote. Doch Achtung, die Karten gibt es entweder nicht oder sind Fälschungen. Das Geld ist man in jedem Fall los und der vermeintliche Verkäufer ist plötzlich nicht mehr erreichbar. Was könnt ihr also tun, um euch vor der Betrugsmasche zu schützen?

1. Vorsicht bei schlechtem Deutsch oder Englisch

Ist das Angebot in hanebüchenen Deutsch oder Englisch verfasst, sollten schon die Alarmglocken klingeln. Oft bieten die Fake-Verkäufer gleich 3 oder mehr Tickets an ohne einen Preis zu nennen. Dabei wird gerne auf “unvorhergesehene Umstände” verwiesen und dass die Tickets günstiger abgegeben werden. Schreibt man die Person an, wird man direkt gefragt, wie viel man ausgeben möchte. Auch wird einem auf Englisch geantwortet, da die Personen in der Regel kein Deutsch sprechen und irgendwo im Ausland sitzen. Da die Betrüger ihre Angebote in verschiedenen Veranstaltungen posten, werden sie außerdem fragen, für welches Konzert ihr euch interessiert.

Fake ticket angebote bei facebook
Dubiose Ticketangebote bei Facebook

2. Das Facebook-Profil des Verkäufers unter die Lupe nehmen

Ein Blick in das Profil des Verkäufers kann nicht schaden. Hat sich die Person vielleicht gerade erst bei Facebook angemeldet? Hat sie kaum Freunde oder Content auf der Seite? Wohnt sie vielleicht in einer anderen Stadt oder einem anderen Land?

Die Betrüger werden immer dreister und kopieren einfach Profile von Personen, die auf ihre Masche hereingefallen sind oder ebenfalls in der Veranstaltung gepostet haben. Wenn ein Daniel Müller sein Angebot ganz offensichtlich mit dem Google Übersetzer erstellt hat, sollte einem jedoch klar sein, dass etwas faul ist.

3. Identitätsdiebstahl: Achtung bei Identitätsnachweisen wie Ausweis oder Führerschein

Oft bieten die Betrüger an, euch einen Kaufnachweis zu schicken. Diese vermeintliche E-Mail von Eventim ist natürlich kompletter Unfug. Sie enthält keine Logos oder Bilder und es werden Versandkosten angegeben, obwohl es sich doch um Print At Home Tickets handelt. Außerdem werden Sitz- und Stehplätze angegeben, dabei gibt es im Astra ausschließlich Stehplätze.

Vermeintliche Email von Eventim
Gefälschter Kaufnachweis von Eventim

Einige Fake-Profile schicken euch sogar ein Bild eines Ausweises oder Führerscheins. Im Gegenzug erwarten sie dasselbe von euch. Tut das auf keinen Fall! Euer Ausweis wird benutzt, um euer Profil zu kopieren und andere Personen hereinzulegen. Das könnte sogar rechtliche Folgen für euch haben, wenn jemand den Betrug zur Anzeige bringt. Identitätsdiebstahl ist übrigens eine Straftat und sollte bei der Polizei zur Anzeige gebracht werden. Das könnt ihr hier online tun.

4. Auf persönliche Übergabe bestehen

Wenn euch jemand ein Ticket verkaufen will, besteht auf eine persönliche Übergabe. Ein Betrüger wird sich niemals mit euch treffen, da er wahrscheinlich irgendwo in Osteuropa sitzt. Zur Bezahlung wird oft auf den PayPal-Käuferschutz hingewiesen. Dieser gilt jedoch nur, wenn ihr etwa in einem Online-Shop mit PayPal bezahlt. Bei der Option „Überweisung an Freunde oder Familie“ greift der Käuferschutz nicht und das Geld ist für immer weg.

5. Fake-Profile melden

Besteht ein begründeter Verdacht, dass es sich um einen Betrüger handelt, solltet ihr das Profil in jedem Fall melden. Das könnt ihr tun, indem ihr im Profil auf die drei Punkte neben dem Namen klickt und “Support erhalten oder Profil melden” klickt.

So kommst du an echte Konzerttickets

Presale der Künstler benutzen

Um in Zukunft keine Konzerte eurer Lieblingskünstler zu verpassen, solltet ihr die Augen nach einem Presale offen halten. So könnt ihr schon ein paar Tage vor dem offiziellen Vorverkauf an Karten kommen. Die meisten Künstler bieten so etwas an, wenn ihr euch im Gegenzug für ihren Newsletter anmeldet. Ihr bekommt dann eine Mail mit einem Link zum Tickethändler und einem Code, den ihr auf der Seite eingeben müsst. Folgt den Bands in den sozialen Netzwerken oder abonniert sie bei Bandsintown oder Songkick, um benachrichtigt zu werden, wenn sie wieder in eurer Stadt spielen.

Offizielle Ticketbörsen nutzen

Eventim und tickets.de verfügen über eigene Ticketbörsen. Fansale.de ist die Ticketbörse von Eventim, wo ihr Konzertkarten aus zweiter Hand kaufen könnt. Zwar sind die Tickets in jedem Fall echt, die Gebühren mit 15% Servicegebühr allerdings überzogen. Außerdem gibt es keine Preisdeckelung, sodass die Karten oft zu überhöhten Preisen angeboten werden.

Anders sieht es bei tickets.de aus. Dort können Tickets nicht teurer als zum Originalpreis angeboten werden. Als Käufer zahlt ihr zusätzlich eine Gebühr von 4€. Ich bin mit dieser Methode schon an Tickets für ausverkaufter Konzerte von Bloc Party und Florence + The Machine gekommen.

Ticketswap ist eine unabhängige Ticketbörse für E-Tickets. Verkäufer können die PDFs ihrer Tickets einfach hochladen und zum Festpreis anbieten. Hier habt ihr allerdings keine Sicherheit, dass die Tickets wirklich echt sind.

Vorsicht bei Viagogo und Co.

Ticketbörsen wie Viagogo oder Stubhub solltet ihr meiden wie die Pest! Nicht genug, dass diese dubiosen Firmen Kontingente aufkaufen um sie teurer zu verkaufen, es sind auch oftmals Fälschungen im Umlauf. Von den horrenden Gebühren ganz zu schweigen.

Wie verkaufe ich meine Tickets am besten weiter?

Solltet ihr einmal Tickets übrig haben, schaut zunächst ob es eine offizielle Ticketbörse des Anbieters gibt, bei dem ihr die Karten gekauft habt. Für E-Tickets ist Ticketswap eine bequeme Lösung. Natürlich könnt ihr die Karten auch bei Facebook anbieten oder dort suchende direkt anschreiben. Seid auf jeden Fall fair und verlangt nie mehr als den Originalpreis.

Bietet ihr Konzertkarten mit Foto bei Facebook oder Ebay an, schwärzt unbedingt den Barcode sowie die Ticketnummer! Vor allem E-Tickets lassen sich sonst wunderbar fälschen.

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Hi, ich bin Deborah ...

Musik war für mich schon immer mehr als Beschallung oder Konsumgut, Musik ist eine Herzensangelegenheit. Seit einigen Jahren betreibe ich einen englischsprachigen Musikblog zu independent und DIY Musik und stieg im Sommer 2015 bei Herzmukke ein.

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