Ein aufregender Mittwoch-Abend voller Energie und rockiger Klänge erwartete die über 5000 Fans, die sich am 7. Juni 2023 in der Zitadelle Spandau versammelt hatten, um den Auftritt von Tenacious D zu erleben.

© Vera Klemt>
Schon beim frühen Einlass wurde klar; das Publikum ist gut drauf. Zischen Doom-Shirts, Pizzakartons von Tenacious D und Vollbutmetallern fanden sich auch einige Mario-Cosplayer. Nachdem der Song Peaches durch den Mario-Film, aber auch Social Media absolut viral ging, war das zwar zu erwarten aber dennoch schön mit anzusehen.
Nach langer Wartezeit – einige in den umkämpften Liegestühlen auf der Grünfläche und hunderte schon vor der Stage – endlich die Vorband: Steelbeans. Die absolute Onemanshow heizte die Menge ordentlich ein. Das erste Mal in Berlin, liefert Steelbeans sofort ab: der Musiker spielt gleichzeitig Gitarre, Schlagzeug, Keyboard und Gesang. Allein 2 Dinge davon wären vermutlich schwer genug und trotzdem wird mit einer Souveränität gespielt, die staunen lässt.
Nach kurzem Umbau betraten Jack Black und Kyle über die rechte Rampe die Bühne und wurden bereits mit lautem Jubel empfangen. Noch als sie hitner der Absperrung waren, erhaschten die Fans Blicke und kreischten. Jack Black machte mit Handzeichen eine Geste einer “Wand” mit einem Schlitz und scherzte: “You can’t see me!”
Kyle und Jack schnallten sich die Gitarren um und starteten zufrieden grinsend: Das Intro war geladen und die Stimmung in der Menge ausgelassen.
Während Kyle freundlich grinste, wie der liebe Opi von nebenan, hüpfte Jack über die Bühne – mit so zerzaustem Haar, dass er auch frisch aus der Ubahn hätte sein können. Ein Duo, was sich über Humor und Liebe zur Musik verbindet – auch wenn es optisch gar nicht passt.
Der Auftakt mit dem Song “Kickapoo” war mitreißend und schon beim zweiten “Low Hangin’ Fruit” wurden die Handys weggesteckt und gefeiert. Jede Textzeile wird sofort mitgegrölt.
In der Menge waren zahlreiche Fans in Mario-Cosplays zu sehen, darunter auch Peach, die sich ganz vorne positionierte und die Scheu schnell ablegte, als Tenacious D ihren Song “Tribute” spielten. Auch andere bekannte Figuren aus Videospielen wie Doom oder ESL waren vertreten, und die Menge bestand aus einer nerdigen, vielfältigen und metalbegeisterten Crowd.
Biff, der Pyrotechniker, überraschte die Fans positiv, indem er trotz Zweifel und Nervosität nach einigen Anläufen nicht versagte. Es gab spektakuläre “20€ Pyro”-Effekte, die die Show noch intensiver machten. Der Höhepunkt kam mit dem Klassiker “Tribute”, der das Publikum in Ekstase versetzte.
Jack Black erkundigte sich, ob sich Gamer im Publikum befanden, und erntete lautes Geschrei als Antwort. Er fragte auch, ob sie seinen Bart mochten und forderte die Menge auf, Vorschläge für den nächsten Song zu machen. Songs wie “Peaches”, “Videogames” und “Manchild” wurden vorgeschlagen und final mit großer Begeisterung “I don’t play videogames no more!” gespielt. Die Menge tobte vor Freude. Und die ersten Crowdsurfer wurden an der Stage empfangen.
Tenacious D rocken durch “Sax-A-Boom”, “Roadie” und zerstreiten sich für “Dude I totally miss you”, wo Kyle den Stinkefinger zeigte und drohte, zu kündigen.
Mit “Dude, I totally miss you” zeigte Jack Black sein musikalisches Talent und entdeckte plötzlich, dass der Gitarrist von bösen Mächten besessen war. Das Duo forderte daraufhin den Teufel zu einem Rock-Off heraus. Kyle legte im Anschluss ein beeindruckendes Blockflötensolo hin, gefolgt von einem Basssolo, bei dem der Bassist alle Register zog. Schließlich zeigte auch das Schlagzeug sein Können in einem mitreißenden Show-off. Zum Glück konnte die Band das Rock-Off gewinnen und sich versöhnen!
Nach einer kurzen Pause kehrten Tenacious D für die Zugabe mit “Master Blaster” auf die Bühne zurück. Biff, der Pyrotechniker, hatte leider wieder Pech und die Effekte blieben aus.
Als Entschädigung spielten Tenacious D den Song “Spicy Meatball” speziell für ihn. Und schließlich, um den Abend gebührend abzuschließen, ertönte “I’m Gonna Fuck You” und ließ die Menge noch einmal richtig mitsingen und schunkeln.
Tenacious D sind nicht nur musikalisch beeindruckend, sondern auch visuell spektakulär. Die Kombination aus Rock, Humor und visuellen Effekten ist unvergleichlich.
Sie verstehen es, die Menge anzuheizen und alle zum Pogen, Grölen und Trinken zu bewegen. Die Kombination aus der charismatischen Bühnenpräsenz von Jack Black und Kyle sowie der mitreißenden Musik schuf einen wirklich unvergesslichen Abend.